06.12.2018 22:53 Uhr

Lewandowski redet über Aussprache mit FCB-Bossen

Der FC Bayern München ist nach dem 2:1-Sieg gegen Werder Bremen in der Bundesliga wieder etwas in die Spur gerückt. Hilfreich war im Vorfeld offenbar auch eine Aussprache zwischen Führungsspielern und den Bayern-Bossen. Robert Lewandowski hat nun Einzelheiten verraten.

In der vergangenen Woche haben die Münchner intern zahlreiche Gespräche geführt, um die Leistungsschwankungen der Mannschaft endgültig zu beseitigen. Manuel Neuer, Thomas Müller, Franck Ribéry und Robert Lewandowski haben sich dazu mit den Verantwortlichen des deutschen Rekordmeisters zusammengesetzt. "Dieser Austausch hat uns allen geholfen, Kraft gegeben", erklärte Letztgenannter nun gegenüber der "Bild".

Aufgrund der jüngsten Turbulenzen beim FC Bayern müsse man "diskutieren und analysieren", so der Pole weiter: "Es ist gut, deine Meinung zu sagen, die Meinung der anderen zu hören. Alle Seiten haben erklärt, was man besser machen kann."

Lewandowski über Kovac: "Nur so kann er ein besserer Trainer werden"

Danach habe Lewandowski "eine Erleichterung" gespürt, es sei fortan "einfacher weiterzuarbeiten". Letztlich profitiere der gesamte Verein von den Gesprächen: "Jetzt gehen wir zusammen in eine Richtung."

Zuletzt hatten Medien immer wieder über Unstimmigkeiten innerhalb der Bayern-Kabine berichtet. Spieler seien mit der Arbeit von Trainer Niko Kovac unzufrieden, vor allem die Rotation des Kroaten stoße auf großen Unmut. Auch soll es nach dem Remis gegen Düsseldorf zwischen Kovac und Joshua Kimmich mächtig geknallt haben.

"Der Trainer versuchte, Dinge zu verändern, als es nicht lief", führte Robert Lewandowski gegenüber der Tageszeitung weiter aus: "Da geht es um Kleinigkeiten, um Details." Die Ausführungen der Bayern-Führungsspieler habe Kovac nun jedoch wahrgenommen: "Wenn er diese Einsicht zeigt, ist das kein Zeichen von Schwäche. Nur so kann er ein besserer Trainer werden."

Bayern sucht Selbstvertrauen - Lob für den BVB

Die fehlende Durchschlagskraft in der Offensive sei daher auch nicht auf eine unzureichende Spielidee des Trainers zurückzuführen. "Wir hatten zuletzt verletzte Außenstürmer. Das ist im modernen Fußball ein großes Handicap und hat verhindert, dass wir mehrere Offensiv-Optionen hatten." Mit den Rückkehrern Kingsley Coman und Thiago habe man nun aber wieder wichtige Optionen.

Letztlich gab der 30-Jährige zu, dass die letzten Wochen "schwierig" waren: "Wir haben ganz untypisch Punkte liegen gelassen, vor allem in den letzten Minuten von Spielen, die wir normal gewonnen haben." Nach den gelungenen ersten Wochen unter Kovac habe das Team noch gedacht, "dass es wieder so gut läuft wie in den letzten Jahren."

Die Probleme erklärte sich der Angreifer, der in der laufenden Bundesliga-Saison bei sieben Toren und vier Vorlagen steht, wie folgt: "Im Fußball geht es schnell. Als wir nicht gut gespielt haben, verloren wir auch das Selbstvertrauen. Wir haben ein paar Spiele gebraucht, bis das wieder zurückkam." Außerdem brauche es "Zeit, wenn ein neuer Trainer kommt".

Nun muss der FC Bayern in der Liga die Rolle des Verfolgers annehmen. Spitzenreiter BVB, der mit dem neuen Trainer Lucien Favre neun Punkte Vorsprung auf Lewandowski und Co. hat, beeindrucke: "Ja, das gebe ich offen zu. Es ist eine sehr junge Mannschaft. Sie spielen sehr attraktiven, offensiven Fußball mit viel Fantasie."

Die jungen Spieler "überlegen nicht viel, sie spielen einfach drauflos", sind "locker und selbstbewusst". Für den einstigen BVB-Goalgetter sei es daher "kein Zufall, dass Dortmund mehr Punkte hat als wir".