Satte 47 Gegentore hatten großen Anteil daran, dass Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund 2017/18 bis zum letzten Spieltag um die Qualifikation zur Champions League zittern musste. Eine knappe Halbsaison später glänzt der BVB plötzlich als Bollwerk der Liga.

In 14 Bundesliga-Partien kassierten die Schwarzgelben lediglich 14 Gegentore - fünfmal wahrte Keeper Roman Bürki bereits eine weiße Weste.

Zum Vergleich: Ligaweit bekam nur RB Leipzig (13) weniger Gegentore eingeschenkt. In der Champions League gestaltet sich die Lage ähnlich: Nach fünf Spielen steht der BVB bei zwei Gegentoren. Ein Wert, den von den restlichen 31 Topteams lediglich Bayern München, Real Madrid, Juventus, Manchester United, Ajax Amsterdam erreichen - besser ist kein Teilnehmer. 

Zorc erklärt Defensiv-Credo des BVB

Für BVB-Sportdirektor Michael Zorc und Lizenzspieler-Leiter Sebastian Kehl ist die gute Entwicklung der Defensive der Schlüssel für den momentanen Höhenflug. "Wichtig ist, dass das ganze Team verinnerlicht, dass die Defensivarbeit bei Ballverlust beginnt", zitiert der "kicker" Zorc. "Wenn man dann noch die Ausstrahlung der Abwehr sieht, sind die wenigen Gegentore das Resultat."

Soll heißen: Bei allen Lobeshymnen auf die Offensivzauberer der Dortmunder steht für Marco Reus, Jadon Sancho und Co. auch das Mitwirken bei der Defensivarbeit hoch im Kurs. Vor allem Kapitän Reus untermauerte zuletzt mehrfach, dass er sich weder für Vollsprints in Richtung des eigenen Sechzehners noch für ballerobernde Grätschen zu schade ist.

Kehl betont, dass die neue Stabilität auch der Verdienst von Coach Lucien Favre ist. "Der Trainer hat von Beginn an extremen Wert auf die Defensive gelegt, denn Erfolg entsteht immer über eine gute Defensivleistung." 

Favre integrierte die Neuzugänge Abdou Diallo und Achraf Hakimi erfolgreich in die Dortmunder Defensive und hauchte Verteidiger-Toptalent Dan-Axel Zagadou neues Leben ein.