23.12.2018 10:16 Uhr

Herrlich: "Verstehe mich als Diener des Vereins"

Heiko Herrlich ist bei Bayer Leverkusen nicht unumstritten
Heiko Herrlich ist bei Bayer Leverkusen nicht unumstritten

Obwohl sich Bayer Leverkusen mit Siegen gegen den FC Schalke und Hertha BSC in die Winterpause verabschiedete, steht Trainer Heiko Herrlich vor dem Aus. Der Coach selbst beurteilte seine Situation nach der Partie gegen die Hauptstädter erstaunlich gelassen.

Bayer Leverkusen ist nach einer Berg- und Talfahrt ein versöhnlicher Jahresabschluss gelungen. Wie bewerten Sie das 3:1 gegen Hertha BSC?

Heiko Herrlich (Trainer Bayer Leverkusen): Ich bin froh, dass wir die drei Punkte hier behalten haben. Ich denke, es war ein überzeugender und verdienter Sieg. Wir hätten bei unseren vielen Chancen in der zweiten Hälfte aber noch ein, zwei Tore mehr machen können, wenn nicht müssen. Ich bin aber dennoch zufrieden.

Sie haben mit Ihrer Mannschaft zuletzt bei Schalke 04 und nun gegen Berlin gewonnen, stehen aber angeblich kurz vor der Ablösung. Wie gehen Sie mit dieser merkwürdigen Situation um?

Dazu kann nicht viel sagen. Es geht nicht um meine Befindlichkeiten. Ich habe das nicht zu entscheiden. Ich verstehe mich als ein Diener des Vereins. Und solange ich ein Diener des Vereins bin, werde ich meine Aufgabe mit Leidenschaft erfüllen.

Können Sie denn die Kritik an Ihrer Person nachvollziehen?

Wenn die Ergebnisse nicht stimmen, gibt es automatisch Kritik. Das muss man wissen, wenn man als Trainer bei einem Verein unterschreibt. Von daher kann ich gut damit umgehen. Zudem hinterfragen wir uns selbst und analysieren auch, woran es hapert. Aber das machen wir nicht in der Öffentlichkeit.

Sind Sie denn mit 24 Punkten nach der Hinrunde zufrieden?

Wir hätten sicherlich den einen oder anderen Punkt mehr holen können. Aber es war nicht immer alles schlecht. Wir haben nur vier Punkte weniger als nach der Vorrunde der Vorsaison und haben noch alle Möglichkeiten. Zudem überwintern wir im DFB-Pokal und haben als Gruppenerster die Zwischenrunde der Europa League erreicht.

Dennoch prasselt die Kritik seit Monaten auf Sie ein...

Ich habe die Mannschaft als Tabellenzwölfter übernommen und vergangene Saison auf Platz fünf geführt. Ich glaube nicht, dass das schon vielen Trainern in Leverkusen gelungen ist. Manche denken vielleicht, dass wir die Gegner jederzeit an die Wand spielen können. Dem ist aber nicht so.

Was steht nach der Hinrunde für Sie beruflich auf dem Programm?

Wir werden jetzt in die Analyse gehen. Ich weiß nicht, inwiefern ich daran beteiligt sein werde. Wir müssen mal schauen.