Es bleibt wenig Zeit: Die Bundesligisten starten die Vorbereitung auf die Rückrunde.

Der FC Bayern startet ab Freitag in Katar seine Aufholjagd, Borussia Dortmund wappnet sich ab Donnerstag auf die Angriffe aus München - nur Julian Nagelsmann lässt es etwas ruhiger angehen: Der Trainer der TSG Hoffenheim bittet seine Profis erst ab Sonntag wieder zum Training.

"Aufgrund der kurzen Pause geht es eher darum, sich zu erholen anstatt zwei, drei Tage mehr zu trainieren", sagte Nagelsmann.

Die restlichen Teams der Fußball-Bundesliga haben es eiliger, da die Zeit bis zum Rückrundenstart am 18. Januar drängt. Die meisten Klubs entfliehen dem deutschen Winter in ein kurzes Trainingslager in wärmeren Gefilden. Am Mittwoch starteten der VfB Stuttgart und Borussia Mönchengladbach mit den obligatorischen Leistungstests ins neue Jahr.

Hannovers Coach André Breitenreiter gönnte Abstiegskandidat Hannover 96 sogar nur eine Mini-Weihnachtspause. Nach einer völlig verkorksten Hinrunde hatten die Niedersachsen schon am 28. Dezember erstmals wieder trainiert, am Donnerstag geht es nach Marbella.

"Wir müssen mehr machen, mehr tun und dürfen im Trainingslager nicht bei null anfangen. Es gibt viel aufzuarbeiten", sagte Breitenreiter.

Das gibt es auch in Stuttgart nach einer enttäuschenden Halbserie inklusive Trainerwechsel. Doch auch Markus Weinzierl konnte als Nachfolger von Tayfun Korkut die Probleme beim Tabellen-16. bislang noch nicht lösen.

Jetzt sollen neue Spieler neuen Schwung bringen. Alexander Esswein wurde bereits von Hertha BSC verpflichtet, Maximilian Philipp von Borussia Dortmund wird als weiterer Kandidat gehandelt.

VfB-Präsident Wolfgang Dietrich nahm jedoch vor dem Trainingsstart "die Spieler, die vergangene Saison das Ruder schon einmal herumgerissen haben" in die Pflicht. Diese müssten wieder "an ihre Leistungen anknüpfen. Da haben wir noch viel Luft nach oben", sagte Dietrich der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten".

FC Bayern trainiert unter "hervorragende Bedingungen"

Ab Freitag wird es auch für Bayern München wieder ernst. Der Titelverteidiger, der eine insgesamt durchwachsene Hinrunde immerhin auf Rang zwei mit sechs Punkten Rückstand auf Herbstmeister Dortmund beendet hat, bereitet sich vom 4. bis 10. Januar wieder einmal in Katar vor.

In dem wegen der Menschenrechtssituation vielfach kritisierten Gastgeberland der WM-Endrunde 2022 gebe es schlicht und einfach "hervorragende Trainingsbedingungen", verteidigte Bayern-Präsident Uli Hoeneß die wiederholte Reise der Profis an den Persischen Golf.

Dass ein Großsponsor der Münchner die nationale Fluglinie des Emirats ist, spielt ebenfalls eine Rolle bei der Wahl des Trainingslagers.

BVB reist ins spanische Marbella

Außerhalb Europas bereiten sich neben den Bayern aus der Bundesliga nur Werder Bremen (Südafrika) und DFB-Pokalsieger Eintracht Frankfurt (Florida) auf die Rückrunde vor. Dortmund reist nach einer Leistungsdiagnostik am Donnerstag tags darauf für acht Tage ins spanische Marbella, wie überhaupt Spanien und Portugal populäre Standorte für die Vorbereitung sind.

Hoffenheim, RB Leipzig, Hertha BSC und Bayer Leverkusen bleiben dagegen in heimischen Gefilden. Leverkusens neuer Trainer Peter Bosz, der am Tag vor Heiligabend den entlassenen Heiko Herrlich beerbte, bittet am Freitag (4. Januar) seinen mit Top-Talenten gespickten Kader erstmals zum Training.