Mit sechs Punkten Vorsprung auf den FC Bayern München startet Borussia Dortmund in die Rückrunde der Fußball-Bundesliga. Für den ehemaligen Bayern-Trainer Felix Magath ist der Vorsprung des BVB nicht viel wert.

"Ein Vorsprung von sechs Punkten zur Winterpause ist vergleichbar mit einer 2:0-Führung in einem Spiel", schrieb der 65-Jährige in seiner "kicker"-Kolumne: "Sollten sich die Dortmunder eher als die Bayern einen Ausrutscher leisten, wackelt ihre Tabellenführung."

Ohnehin rechnet Magath nicht damit, dass der BVB am Ende der Saison als Meister dasteht. "Ich glaube nicht, dass der BVB die Klasse hat, sein Ding bis zum Saisonschluss durchzuziehen", urteilte er: "Deshalb gehe ich davon aus, dass die stabileren Bayern Meister und die Borussen Zweiter werden."

Hätten die Bayern sechs Punkte Vorsprung, stünde der Titel laut Magath so gut wie fest. "Nun aber müssen sie konstant Bestleistungen bringen und auf Dortmunder Ausrutscher hoffen. Das Potenzial für eine erfolgreiche Aufholjagd haben die Münchner allemal, sie brauchen aber einen sogenannten Lauf", betonte der Ex-Coach.

Als Grund für den prognostizierten Einbruch nennt Magath die mangelnde Erfahrung im BVB-Kader. Viele Routiniers, die mit der Drucksituation umgehen können, habe der Revierklub "nicht in seinen Reihen".

"Deshalb habe ich Bedenken, dass die jungen Dortmunder öffentliche Diskussionen, die entstehen, wenn das Plus auf ihrem Konto kleiner wird, ignorieren können", so Magath.

Aus diesem Grund sei es besonders wichtig, im Liga-Alltag von Spiel zu Spiel zu denken: "Ich kann meinen Kollegen Lucien Favre bestens verstehen, dass er gebetsmühlenartig die totale Konzentration auf das jeweils nächste Spiel einfordert."