16.01.2019 08:04 Uhr

Bayern "werden noch einige Transfers machen"

Hasan Salihamidzic ist seit 2017 Sportdirektor des FC Bayern
Hasan Salihamidzic ist seit 2017 Sportdirektor des FC Bayern

Sportdirektor Hasan Salihamidzic hat sich detailliert über den Stand der Personalplanungen von Fußball-Rekordmeister FC Bayern München geäußert. Auch über seine eigene Rolle sprach der Bosnier - und lehnte erneut eine Tätigkeit unter einem Sportvorstand Oliver Kahn ab.

Salihamidzic bekräftigte im Interview mit "Sport Bild" das große Interesse der Münchner an Offensiv-Talent Callum Hudson-Odoi vom FC Chelsea. "Wir wollen den Spieler verpflichten. Ich bin von seinen Fähigkeiten voll und ganz überzeugt. Wir sind in Gesprächen mit Chelsea."

Mit Atlético Madrid gebe es zudem weiter Gespräche über einen Transfer von Lucas Hernández, so Salihamidzic. Es sei allerdings "unrealistisch", dass der französische Weltmeister schon im Winter zum FC Bayern komme.

Angesprochen auf den 35-Millionen-Transfer von Benjamin Pavard, der im Sommer vom VfB Stuttgart kommt und einen möglichen Kauf Hudson-Odois kündigte Salihamidzic an: "Wir werden noch einige Transfers machen."

Kein klares Bekenntnis zu Jérôme Boateng und Mats Hummels

Ein klares Bekenntnis zu den umstrittenen Innenverteidiger Jérôme Boateng und Mats Hummels über den Sommer hinaus vermied der Ex-Profi. Durch die Verpflichtung von Pavard werde es "mehr gesunden Konkurrenzkampf geben", so Salihamidzic.

Der 42-Jährige äußerte sich auch zum möglichen Abgang von Franck Ribéry: "Es wird Veränderungen in der Mannschaft geben. Ich bin im Moment daran interessiert, dass er sich präsentiert wie in den Wochen vor der Winterpause: in Topform. Das muss Franck verstehen, um nichts anderes geht es. Wir wollen ihn gebührend verabschieden. Das weiß er."

Den auslaufenden Vertrag des Franzosen sieht Salihamidzic nicht als Problem. "Die Beziehung zwischen dem FC Bayern und Franck ist einmalig. Wir reden jeden Tag, führen auch viele ernste Gespräche. Egal was passiert, jeder wird sich professionell verhalten."

Er hofft auf einen Verbleib von Ribéry in München über das Karriere-Ende hinaus: "Ich würde mir wünschen, dass uns Franck erhalten bleibt, nachdem er seine Karriere beendet hat – in welcher Rolle auch immer."

Salihamidzic spricht über Zusammenarbeit mit Oliver Kahn

Unklar ist nach wie vor die Zukunft von Leihspieler James Rodríguez. Für den Kolumbianer von Real Madrid besitzen die Bayern im Sommer eine Kaufoption in Höhe von 42 Millionen Euro.

"James muss sich in München wohlfühlen, er muss die Stadt als sein Zuhause verstehen", sagte Salihamidzic. "James hat einen besonderen Charakter. Er ist in der Lage, unserer Mannschaft einen Touch von Genialität geben zu können. Wenn er in Topform ist, kann er Spiele alleine entscheiden. Auf das Niveau muss er sich bringen, und wir werden ihn dabei immer unterstützen."

Klare Worte fand Salihamidzic zu seiner eigenen Zukunft beim FC Bayern, insbesondere zur möglichen Zusammenarbeit mit Oliver Kahn, den die Verantwortlichen mit einer noch nicht näher definierten Rolle in der Führungsetage betrauen wollen. "Ich habe zu Oliver ein wirklich gutes und klares Verhältnis. Aber ich habe auch eine klare Haltung zu meiner Aufgabe beim FC Bayern, zu meinen Kompetenzen, zu meiner Arbeit. Die Vereinsverantwortlichen kennen meine Haltung: Wenn sie sich für einen anderen Sport-Vorstand als mich entscheiden, bin ich nicht mehr der richtige Sportdirektor."

Er werde "keinen anderen Sportvorstand akzeptieren", stellte Salihamidzic heraus.

Die Hoffnung auf den Meistertitel hat der ehemalige TV-Experte nicht aufgegeben - trotz des Sechs-Punkte-Rückstands. "Die Psyche kann entscheidend werden. Die Erfahrung ist am Ende oft sehr wichtig – und der FC Bayern hat Erfahrung, wir haben eine Mannschaft, die alles erlebt hat. Wir waren nicht oft der Jäger in den zurückliegenden Jahren, aber den Jungs gefällt das."