19.01.2019 17:33 Uhr

Schlusssprint reicht nicht! VfB rutscht tiefer in die Krise

Der VfB Stuttgart musste sich dem 1. FSV Mainz 05 geschlagen geben
Der VfB Stuttgart musste sich dem 1. FSV Mainz 05 geschlagen geben

Der VfB Stuttgart hat den Auftakt in die Rückrunde der Fußball-Bundesliga verpatzt. Die Mannschaft von Trainer Markus Weinzierl unterlag nach einer insgesamt äußerst dürftigen Leistung dem überzeugenden FSV Mainz 05 mit 2:3 (0:2) und begann das neue Jahr damit so, wie das alte endete - mit einer Niederlage.

Jean-Paul Boetius (22.), Jean-Philipp Mateta (28.) und Alexander Hack (72.) schossen die lange Zeit souveränen Mainzer in Führung, die in einer turbulenten Schlussphase doch noch in Gefahr geriet.

Zunächst verkürzte Nicolas Gonzalez (83.) in der Schlussphase, dann erzielte Marc Oliver Kempf (85.) den Anschluss. Anastasios Donis (86.) verpasste unmittelbar danach mit seinem Pfostentreffer den Ausgleich.

Die Stuttgarter Sorgen werden damit nicht kleiner, der VfB könnte am Wochenende sogar noch auf einen direkten Abstiegsplatz rutschen. Mainz steht mit guten 24 Punkten auf einem Rang im Mittelfeld.

Nach flottem VfB-Beginn und einer ersten Chance von Hoffenheim-Leihgabe Steven Zuber (2.) stabilisierte sich Mainz, das Geschehen war fortan mindestens ausgeglichen. Das Team von Trainer Sandro Schwarz spielte klarer nach vorne und weniger fehlerbehaftet als der Gastgeber.

VfB Stuttgart wirkt zunehmend fahrig

Boetius (24.) hätte kurz nach seinem Führungstreffer, bei dem der Stuttgarter Santiago Ascacíbar mithalf, erhöhen können. Das holte dann Mateta in bester Torjägermanier gegen eine indisponierte VfB-Defensive nach. Hack traf nach einem Eckball.

VfB-Trainer Weinzierl hatte gleich zwei Winterneuzugängen das Vertrauen geschenkt, neben dem Schweizer Nationalspieler Zuber stand auch Alexander Esswein (Hertha BSC) in der Anfangsformation. Sie sollen die bis dato schwächste Offensive der Liga beleben. Über Ansätze kamen aber auch die Beiden zunächst nicht hinaus.

Nach den beiden Niederlagen zum Ausklang der Hinrunde waren die Schwaben stärker unter Zugzwang als die Rheinhessen, die vor dem Rückrundenauftakt zwar vier Spiele lang (drei Unentschieden) nicht gewonnen hatten, aber eine deutlich bessere Gesamtbilanz aufwiesen.

Den Aktionen der 05er wirkten schon im Laufe des ersten Durchgangs wesentlich souveräner als die der zunehmend fahrigen Stuttgarter.

Fans pfeifen VfB-Stars aus

Durch das bekannt unruhige VfB-Umfeld hat Weinzierl den ungleich härteren Job als sein Mainzer Pendant Schwarz. Der Gang in die Zweitklassigkeit wäre für den VfB zwei Jahre nach der Bundesliga-Rückkehr eine Katastrophe, und nicht zuletzt diese Tatsache schien nach dem Rückstand die Beine von Mario Gomez und Co. zu lähmen. Die Fans quittierten die Vorstellung schon zur Pause mit Pfiffen.

Weinzierl stellte nach dem Wechsel um und brachte für Dennis Aogo mit Nicolas Gonzalez einen zusätzlichen Offensivakteur. Wesentlich ideenreicher wurde das VfB-Spiel dadurch erst einmal nicht, wenngleich die Mainzer etwas zu sehr im Verwaltungsmodus agierten. Der ebenfalls eingewechselte Emiliano Insua (60.) scheiterte mit einem Freistoß an 05-Torwart Florian Müller.

Auch weitere Gelegenheiten ließ der VfB zunächst teils fahrlässig liegen, ehe die Stuttgarter Fans am Ende doch noch auf einen Punkt hoffen durften.