20.01.2019 12:30 Uhr

Frust in Frankreich: Naldo sieht Rot, Tuchel ist "traurig"

Thomas Tuchel hat mit Personalproblemen zu kämpfen
Thomas Tuchel hat mit Personalproblemen zu kämpfen

Während Paris St. Germain einen 9:0-Rekordsieg feierte, kassierte Ex-Meister AS Monaco eine 1:5-Pleite gegen Racing Straßburg. Außerdem flog Neuzugang Naldo auch noch vom Platz.

Thomas Tuchel war bedient. Naldo versuchte es mit Unschulds-Gesten. Diego Benaglio starrte ins Leere. Benjamin Henrichs verdingte sich als Kurzarbeiter. Die Exporte der Fußball-Bundesliga in die League 1 gingen überhaupt nicht mit dem d'accord, was sie am Wochenende in der französischen Eliteklasse erleben mussten.

Dabei hätte zumindest Tuchel eigentlich genügend Grund zur Freude gehabt. Schließlich feierte Doublegewinner Paris St. Germain beim 9:0 (3:0) gegen Schlusslicht EA Guingamp den höchsten Liga-Heimsieg seiner Geschichte und marschiert mit großen Schritten seiner achten Meisterschaft entgegen.

Doch den deutschen Coach, der sich mit seinem Starensemble erst vor wenigen Tagen durch das Aus im Ligapokal gegen Guingamp blamiert hatte, interessierte der Erfolg nur am Rande.

Mit sorgenvoller Miene erklärte Tuchel nach dem Abpfiff den Grund für seinen Frust. "Marco Verratti ist schwer verletzt. Das ist das Schlimmste, was passieren konnte", sagte der Ex-Trainer von Borussia Dortmund über den italienischen Mittelfeldspieler, den es am Sprunggelenk erwischt hat.

"Es kann gut sein, dass er ein paar Wochen ausfällt. Das macht mich sehr traurig - und das ändert alles. Ohne Marco wird es für uns ein komplett anderes Spiel. Das ist echt hart."

BVB-Star Julian Weigl soll Tuchels Probleme lösen

Dabei geht es Tuchel, der Julian Draxler in der 19. Minute für Verratti brachte, nicht um den Titelgewinn in Frankreich - der angesichts von 13 Punkten Vorsprung nur noch Formsache ist.

Der Coach hat vor allem das Achtelfinale in der Champions League gegen den englischen Rekordmeister Manchester United im Februar im Visier. Als möglichen Ersatz für Verratti wird in Frankreich bereits Tuchels Ex-Schützling Julian Weigl vom BVB ins Gespräch gebracht.

Für Gesprächsstoff sorgte auch Naldo. Der Routinier sollte die löchrige Abwehr beim Vizemeister AS Monaco eigentlich stabilisieren - doch der frühere Bundesligaprofi (Schalke 04, Werder Bremen, VfL Wolfsburg) erreichte genau das Gegenteil.

Gegen Racing Straßburg flog der 36-Jährige bereits in der 7. Minute vom Platz. Der Video-Assistent wertete den Trikot-Zupfer des Brasilianers als Notbremse. Es folge ein Debakel der Monegassen, die nach dem 1:5 (1:2) Vorletzter bleiben.

AS-Trainer Thierry Henry war schon während der Partie völlig außer sich. Deutlich sichtbar machte der ehemalige Weltstar den früheren Wolfsburger Torwart Benaglio für mindestens ein Gegentor verantwortlich, Henrichs musste nach 55 Minuten raus.

Dass der Videobeweis bei einem vermeintlichen Strafstoß zugunsten Monacos beim Stand von 1:2 wegen technischer Probleme nicht funktionierte, brachte Henry endgültig auf 180: "Das ist bizarr."