24.01.2019 11:14 Uhr

Schalke ist um Harmonie und Aufbruchstimmung bemüht

Schalke 04 will in der Rückrunde eine Aufholjagd starten
Schalke 04 will in der Rückrunde eine Aufholjagd starten

Nach dem 2:1 zum Rückrundenauftakt gegen Wolfsburg und dem Wirbel um die Degradierung von Kapitän und Torwart Ralf Fährmann will Schalke 04 bei Hertha BSC nachlegen.

Rückendeckung für Christian Heidel und Domenico Tedesco, Rückenwind für die schwierige Aufgabe in Berlin: Bei Schalke 04 sind die Verantwortlichen vor dem ersten Auswärtsspiel des Vizemeisters in diesem Jahr bei Hertha BSC am Freitag (20:30 Uhr) um Harmonie und Aufbruchstimmung bemüht.

Vor der Abreise in die Hauptstadt wies Aufsichtsratschef Clemens Tönnies Spekulationen über ein Zerwürfnis zwischen ihm und Sportvorstand Heidel zurück. Der 55-Jährige genieße wie auch Trainer Tedesco "uneingeschränktes Vertrauen", sagte Tönnies zu "Funke Sport": "Und mein persönliches freundschaftliches Verhältnis zu Christian Heidel ist völlig intakt. Anderslautende Spekulationen gehen vollkommen an der Realität vorbei."

Die Lage bei den Königsblauen sei keinesfalls dramatisch. "Wir feierten im Sommer die Vizemeisterschaft, stehen im Achtelfinale der Champions League, sind im DFB-Pokal dabei", sagte Tönnies: "Christian Heidel und Domenico Tedesco arbeiten mit hoher Energie daran, unsere sportliche Situation in der Bundesliga zu verbessern. Mit Platz zwölf sind wir nicht zufrieden, sehen uns nach den letzten beiden Siegen jedoch auf dem richtigen Weg."

Das untermauerte auch Tedesco, der nach dem 2:1 beim Rückrundenauftakt gegen den VfL Wolfsburg wieder fester im Sattel sitzt.

"Der Sieg gegen Wolfsburg war ein erster Schritt und hat uns Selbstvertrauen gegeben. Jeder einzelne von uns möchte eine bessere Rückrunde als Hinrunde spielen. Das wollen wir auch in Berlin wieder zeigen", sagte der 33-Jährige, der aber keine besondere Last auf seinen und den Schultern seiner Spieler ausmacht: "Wir verspüren keinen Druck, zumindest nicht mehr oder weniger als bei anderen Spielen."

Auch der Wirbel um die Entmachtung des als Nummer eins viele Jahre unumstrittenen Kapitäns Ralf Fährmann, der seinen Platz zwischen den Pfosten an U21-Nationaltorwart Alexander Nübel verloren hat, sei kein Thema mehr im Team. "Er geht mit der Sache sehr professionell um. Echt top", so Tedesco.

Schalke wartet weiter auf Neuzugänge

An der Spree können die Königsblauen einen weiteren Schritt in Richtung vorderes Mittelfeld machen - ein bescheidenes Ziel angesichts der vor dem Saisonstart ausgegebenen Ziele. "Wir wollen einen Schritt nach dem anderen machen", warnte Tedesco aber vor zu großen Erwartungen.

Das gilt auch für das Thema Neuverpflichtungen. Seit mehr als drei Wochen ist das Winter-Transferfenster geöffnet, noch konnte Heidel aber kein neues Personal vorstellen. Der Manager, der in dieser Angelegenheit am Mittwoch in geheimer Mission unterwegs war, muss liefern, wenn er seine Position nicht weiter schwächen will.

Denn trotz der wohlwollenden Worte von Klubchef Tönnies halten sich auf Schalke die Gerüchte, dass der im Juni 2020 auslaufende Vertrag von Heidel nicht verlängert wird. Die "Bild"-Zeitung berichtete, dass bereits der ehemalige Leverkusener Sportdirektor Jonas Boldt als Nachfolger gehandelt werde.