24.01.2019 19:22 Uhr

Suche nach Emiliano Sala eingestellt

Für Emiliano Sala gibt es kaum noch Hoffnung
Für Emiliano Sala gibt es kaum noch Hoffnung

Nach drei Tagen hat die Polizei die Suche nach dem vermutlich abgestürzten Fußballprofi Emiliano Sala eingestellt. Die Überlebenschancen des Argentiniers waren verschwindend gering,

Als die Rettungsflugzeuge auch am Donnerstag erneut ohne die geringste Spur von Emiliano Sala wieder gelandet waren, blieb nur noch eine bittere Entscheidung: Um 15:15 Uhr Ortszeit gab die Polizei der britischen Kanalinsel Guernsey das Ende der Suche nach dem vermutlich über dem Ärmelkanal abgestürzten argentinischen Fußballprofi und dem englischen Piloten David Ibbotson bekannt. Die Überlebenschancen waren zu diesem Zeitpunkt verschwindend gering.

"Wir haben diese schwierige Entscheidung getroffen, nachdem wir alle Informationen noch einmal bewertet haben, auch im Hinblick auf die Notfall-Ausrüstung an Bord des Flugzeugs", hieß es in einem Statement des zuständigen Hafenmeisters David Barker: "Die Überlebenschancen sind zu diesem Zeitpunkt äußerst gering."

Salas Schwester Romina, die aus der Heimat im argentinischen Progreso nach Cardiff geflogen war, flehte vor laufenden Kameras darum, die Suche fortzusetzen. "Ich weiß in meinem Herzen, dass Emiliano noch lebt", sagte sie.

Hoffnungen ruhen auf einem Schlauchboot

Auch wenn die aktive Suche beendet sei, werde der Fall nicht geschlossen, hieß es in der Mitteilung der Polizei. Alle Flugzeuge und Schiffe in der betreffenden Gegend seien angehalten, nach dem mutmaßlich havarierten Flieger Ausschau zu halten. "Dies werde ohne Zeitlimit fortgesetzt", teilte Barker mit. Ob sich das Schicksal Salas aber jemals endgültig klären wird, ist höchst fraglich.

Bis Donnerstag seien an drei Tagen von drei Flugzeugen und fünf Helikoptern 4400 Quadratkilometer abgesucht worden. Von der Maschine mit Sala sei keine Spur entdeckt worden.

Abgesucht wurden am dritten Tag nach dem vermeintlichen Absturz verschiedene Küstenabschnitte sowie zu Fuß die kleine Insel Burhou. Barker hatte am Donnerstag noch leise Hoffnung geäußert. "Im Wasser könnten sie vielleicht drei Stunden überleben, sollten sie sich jedoch in einem Schlauchboot befinden, wäre der Zeitraum größer." Ob Sala und der 60 Jahre alte Pilot jedoch Zugriff auf ein solches hatten, ist ungeklärt.

Sevilla-Stürmer sendet Botschaft

Die Anteilnahme am Schicksal des verschwundenen Stürmers hielt derweil unvermindert an. Beim 2:0 des FC Sevilla im spanischen Pokal-Viertelfinale gegen den FC Barcelona beispielsweise widmete der französische Torschütze Wissam Ben Yedder seinen Treffer dem Vermissten, enthüllte ein T-Shirt mit der Aufschrift: "An meinen Bruder, halte durch, E. Sala."

Das in den USA registrierte Kleinflugzeug des Modells Piper PA-46 Malibu war am Montagabend auf dem Flug von Nantes nach Cardiff rund 20 Kilometer nördlich der Kanalinsel Guernsey verschwunden. Sala hatte in einer Sprachnachricht während des Flugs seine Angst vor einer Katastrophe geäußert. Nun wurden auch die Daten von Salas Handy ausgewertet, um neue Hinweise zum etwaigen Absturzort zu erhalten.

Der Stürmer hatte am vergangenen Samstag seinen Wechsel vom französischen Erstligisten FC Nantes zu Cardiff City in die englische Premier League perfekt gemacht. Die Waliser sollen eine Klub-Rekordablöse von rund 17 Millionen Euro bezahlt haben.