06.02.2019 12:31 Uhr

BVB will aus Pokal-Schock "lernen"

Der BVB musste eine überraschende Pokal-Pleite hinnehmen
Der BVB musste eine überraschende Pokal-Pleite hinnehmen

Bei Borussia Dortmund war die Enttäuschung nach dem Pokal-Aus groß. Aus der Niederlage will der souveräne Bundesliga-Tabellenführer die richtigen Schlüsse auf dem Weg zur Meisterschaft ziehen.

Marco Reus nahm den mit den Tränen kämpfenden Paco Alcácer tröstend in den Arm, die enttäuschten Fans auf der Südtribüne spendeten den niedergeschlagenen Spielern aufmunternden Applaus: Der Schock über das erneute Achtelfinal-Aus im DFB-Pokal saß bei Borussia Dortmund tief. Nach dem verlorenen Elfmeter-Drama gegen Werder Bremen will der souveräne Bundesliga-Spitzenreiter aber die richtigen Schlüsse für die Jagd nach dem angestrebten Meistertitel ziehen.

"Ich hoffe, dass wir aus dieser Partie lernen. Wir haben uns ein bisschen dumm angestellt. Wir müssen cleverer sein", sagte Reus nach der bitteren 2:4-Niederlage im Elfmeterschießen (3:3 n.V.). Zweimal gingen die Gastgeber in einer dramatischen Verlängerung durch Christian Pulisic (105.) und Achraf Hakimi (113.) in Führung, zweimal musste der BVB durch Claudio Pizarro (108.) und Martin Harnik (119.) den Ausgleich hinnehmen. "Das darf nicht passieren", sagte Reus.

Reus könnte dem BVB gegen Hoffenheim fehlen

Der Kapitän, der in der regulären Spielzeit die frühe Bremer Führung durch Milot Rashica (5.) mit einem sehenswerten Freistoß ausgeglichen hatte (45.+3), konnte in der entscheidenden Phase nicht mehr eingreifen. Der zur Pause mit Oberschenkelproblemen ausgewechselte Reus musste hilflos ansehen, wie Paco Alcácer und Maximilian Philipp im Elfmeterschießen an Jiri Pavlenka scheiterten.

"Das ist nicht leicht für die Jungs", sagte Reus, dessen Einsatz am Samstag (15:30 Uhr) gegen die TSG Hoffenheim fraglich ist: "Ich kann noch nicht sagen, ob ich am Wochenende spielen kann."

Ohne Reus und den an einem Infekt erkrankten Jadon Sancho mangelte es dem BVB-Spiel über weite Strecken an Tempo und Kreativität. Da auch die Torhüter Roman Bürki und Marwin Hitz ebenso wie Lukasz Piszczek, Manuel Akanji und Marcel Schmelzer nicht zur Verfügung standen, wurde es im Dortmunder Kader dünn. Es sei vielleicht "ein Ausfall zu viel gewesen", stellte Michael Zorc fest.

BVB-Keeper Oelschlägel enttäuscht

Als Grund für die dritte Pflichtspielniederlage der Saison wollte der Sportdirektor dies nicht gelten lassen. Zorc machte ebenso wie Reus die teils nachlässige Defensivarbeit für das zweite Achtelfinal-Aus des viermaligen Pokalsiegers in Folge verantwortlich. "In den entscheidenden Szenen", betonte Zorc, "haben wir nicht konsequent genug verteidigt".

Torhüter Eric Oelschlägel machte niemand einen Vorwurf, auch wenn der 23 Jahre alte Ex-Bremer bei seinem Profi-Debüt beim Ausgleich von Harnik schlecht aussah und keinen der vier Bremer Elfmeter parierte. Er habe es "gut gemacht", sagte Trainer Lucien Favre.

Mit einem sensationellen Reflex bei einem abgefälschten Freistoß von Max Kruse rettete Oelschlägel die Schwarz-Gelben in die Verlängerung. "Es war ein emotionaler Tag für mich. Die Enttäuschung ist natürlich da", sagte Oelschlägel. Das galt aber nicht nur für ihn.