10.02.2019 08:14 Uhr

DFB-Gericht kann BVB-Punktabzug "nicht ausschließen"

Am Samstag zeigten BVB-Fans diese Spruchbänder
Am Samstag zeigten BVB-Fans diese Spruchbänder

Die Fans des Bundesliga-Spitzenreiters Borussia Dortmund unterstützten ihre Mannschaft beim 3:3-Unentschieden gegen die TSG 1899 Hoffenheim am Samstag wie gewohnt lautstark. Allerdings fiel eine Ultra-Gruppierung des BVB erneut durch ein Spruchband auf und könnte ihrer Elf jetzt einen wahren Bärendienst erwiesen haben. 

Was war passiert? Nach der Halbzeitpause wurde auf der Südtribüne ein zweiteiliges Spruchband entrollt, auf dem zu lesen war: "Trotz Verboten, Anzeigen und Sirenen: Du bist und bleibst es! Jeder weiß es!" Dahinter das Emblem von "The Unity", eine der größten Ultra-Gruppierungen der Schwarz-Gelben.

Das Banner ist als klarer Seitenhieb gegen den Hoffenheimer Mäzen Dietmar Hopp zu verstehen. In den vergangenen Jahren war es immer wieder zu großer Aufregung gekommen, weil der 78-Jährige in Partien gegen den BVB in Form von Spruchbändern, Plakaten und Schmähgesängen übel beleidigt wurde. 

Diese Beleidigungen griffen die Dortmunder Ultras mit dem zweiten Teil des Transparents auf ("Du bist und bleibst es!"), ohne die Beschimpfungen erneut zu verwenden. Auch der Ausspruch "Trotz Sirenen" ist ein klar Bezug auf ein Auswärtsspiel des BVB in Hoffenheim im Jahr 2011. Damals übertönten die Kraichgauer Schmähgesänge der schwarz-gelben Anhänger mit einer lauten Sirene. 

Zuletzt bereits hohe Geldstrafe gegen den BVB

Nach dem jüngsten Gastspiel bei der TSG im September wurden die Borussen bereits mit einer Geldstrafe in Höhe von 50.000 Euro sowie einer Auswärtssperre auf Bewährung belegt. Auch da wurden diffamierende Spruchbänder entrollt und minutenlang gezeigt. 

Außerdem behielt sich das Sportgericht des DFB sogar vor, den BVB im heißen Meisterschaftskampf mit dem FC Bayern München mit einem Punktabzug zu belegen. Diese drastische Strafe hält die Kammer weiterhin für möglich, auch wenn das jüngste Spruchband der BVB-Ultras keine direkte Beleidigung enthielt. 

"Es ist mein Bestreben, nicht in den sportlichen Wettbewerb einzugreifen. Das ist das Letzte, was wir wollen", betonte der Vorsitzende des DFB-Sportgerichts, Hans E. Lorenz, in der "Bild am Sonntag". Er fügte allerdings hinzu: "Die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einem Punktabzug kommt, halte ich auch für gering, ich kann und will es aber nicht ausschließen."