18.02.2019 22:34 Uhr

Nächster Patzer! BVB stolpert bei Schlusslicht Nürnberg

Christian Mathenia sicherte Nürnberg im Spiel gegen den BVB einen wichtigen Punkt im Abstiegskampf
Christian Mathenia sicherte Nürnberg im Spiel gegen den BVB einen wichtigen Punkt im Abstiegskampf

Tabellenführer Borussia Dortmund hat sich von seiner bitteren Achtelfinal-Pleite in der Champions League noch nicht erholt und sich auch in der Bundesliga einen weiteren unnötigen Ausrutscher geleistet. Der Spitzenreiter kam beim Schlusslicht 1. FC Nürnberg nach einer ungenügenden Vorstellung nicht über ein torloses Remis hinaus und ermöglichte damit dem neuen Club-Interimstrainer Boris Schommers einen gelungenen Einstand.

Für Dortmund war es das fünfte Pflichtspiel in Folge ohne Erfolg und zudem verpasste es der BVB, den Abstand auf Rekordmeister Bayern München wieder auf fünf Punkte auszudehnen. Nürnberg bleibt zwar Tabellenletzter, darf nach einem enorm leidenschaftlichen Auftritt unter dem Nachfolger von Michael Köllner im Abstiegskampf wieder Hoffnung schöpfen - auch wenn der FCN seit inzwischen 16 Spielen auf einen Sieg wartet.

"Der Punkt ist definitiv zu wenig. Wir müssen hier drei Punkte holen. Wir müssen unser Spiel entwickeln und uns wieder verbessern", sagte BVB-Stürmer Mario Götze nach dem Abpfiff selbstkritisch bei "Eurosport" und sein Torwart Roman Bürki ergänzte: "Uns fehlt im Moment die Durchschlagskraft. Da müssen wir irgendwie eine Lösung finden."

Die Mannschaft von Trainer Lucien Favre, der sein 250. Bundesligaspiel absolvierte, knüpfte wieder einmal nicht an die überzeugenden Leistungen an, die sie über lange Zeit der Saison gezeigt hatte. Wieder einmal wurde der verletzte Kapitän Marco Reus schmerzlich vermisst, in der Offensive war zwar Mario Götze immer wieder gefährlich, aber letztlich nicht effektiv.

Favre, der auch ohne Christian Pulisic und Lukasz Piszczek auskommen musste, hatte seine Startelf im Vergleich zum 0:3 bei Tottenham Hotspur vor fünf Tagen in der Königsklasse auf vier Positionen verändert. Auch der im Wembley-Stadion auffällig schwache Außenverteidiger Achraf Hakimi erhielt eine Denkpause und wurde durch den gelernten Angreifer Marius Wolf ersetzt.

Götze findet seinen Meister in Mathenia

Die 50.000 Zuschauer, die sich teilweise lautstark gegen die Montagsspiele in der Bundesliga aussprachen, im ausverkauften Max-Morlock-Stadion sahen eine Anfangsphase mit langen Ballbesitzphasen der Dortmunder. Der BVB tat sich allerdings schwer, Wege durch die dicht gestaffelte Club-Defensive zu finden. Die couragiert aufspielende Schommers-Elf präsentierte sich mutig und kam durch zwei Kopfbälle von Kapitän Hanno Behrens (28.) zu den ersten nennenswerten Chancen des Spiels.

Der Herbstmeister nahm nur langsam an Fahrt auf, erst gegen Ende der ersten Spielhälfte, die von einem Teil der Club-Fans immer wieder gestört wurde, kam es zwischen Götze und FCN-Torhüter Christian Mathenia zu einem Privatduell: Die BVB-Spitze scheiterte aber sowohl mit Schüssen (34., 35.) als auch per Kopf (45.) am starken Keeper. Kurz vor dem Pausenpfiff gelang dem Club fast die Führung, doch BVB-Torwart Roman Bürki konnte gegen Matheus Pereira (45.+4) mit Mühe parieren.

Nach dem Seitenwechsel übernahm erneut der BVB das Kommando, doch Götze (53.) fand ein weiteres Mal in Mathenia seinen Meister. Der Club kam nun kaum noch zum Entlastungsangriffen, verteidigte jedoch mit großem Einsatz und präsentierte sich ganz anders als zuletzt oder beim 0:7-Debakel im Hinspiel.

BVB jubelt - Schiri Osmers pfeift Abseits

Der Ball zirkulierte zwar teils minutenlang durch die Dortmunder Reihen, aber bis in die Schlussphase fehlten der Favre-Elf die entscheidenden kreativen Momente. 

Einmal zappelte der Ball in der Schlussphase doch noch im Nürnberger Netz (87.), der eingewechselte Jacob Bruun Larsen konnte ein Zuspiel des ebenfalls im zweiten Durchgang hinzukommenden Paco Alcácer über die Linie drücken. Doch Schiedsrichter Harm Osmers entschied zuvor zurecht auf Abseits.

Zwar warf der Tabellenführer letztlich noch einmal alles in die Waagschale, Zählbares konnte der BVB am Ende jedoch nicht mehr aus Nürnberg entführen.