20.02.2019 11:57 Uhr

Inter feiert "Retter" Lautaro Martínez

Lautaro Martinez nutzte die Gunst der Stunde
Lautaro Martinez nutzte die Gunst der Stunde

Lautaro Martinez ist bei Inter Mailand in aller Munde. Der 21-jährige Argentinier zeigte in den jüngsten Partien als Spitze beim 18-fachen italienischen Meister auf und machte auch den Ausfall von Stürmerstar Mauro Icardi vergessen. "Der Moment ist gekommen, um mehr Verantwortung zu übernehmen", weiß der Mittelstürmer. Wie gegen Rapid, wo er mit einem Elfmeter den Siegtreffer erzielte.

Schon zuvor hatte er die Partie in Parma (1:0) entschieden. Am Sonntag beim 2:1-Erfolg gegen Sampdoria Genua spielte er durch. Er hatte maßgeblichen Anteil daran, dass die "Nerazzurri" nach vier sieglosen Pflichtspielen wieder auf die Erfolgsstraße gefunden haben. "Es ist uns gelungen, eine schwierige Phase zu überstehen. Ich bin sehr glücklich wie es momentan läuft. Wenn du gewinnst, kannst du viel ruhiger arbeiten", verlautete der vierfache argentinische Teamstürmer.

Als Tabellendritter sind die Mailänder voll auf Kurs in Richtung Saisonziel Champions-League-Qualifikation. Für das schwierige Auswärtsspiel bei Fiorentina am Sonntag soll mit einem überzeugenden Auftritt im Sechzehntelfinal-Rückspiel der Europa League gegen Rapid am Donnerstag (21.00 Uhr) weiteres Selbstvertrauen getankt werden. "Wir haben ein wichtiges Match in einem wichtigen Bewerb vor der Brust, und dort wollen wir uns gut präsentieren. Die Europa League ist ein zusätzliches Ziel neben einem guten Auftritt in der Liga", erläuterte der im Sommer 2018 von Racing Club gekommene Angreifer.

Er selbst setzt sich keine Torziele, will in jedem Training hart arbeiten und sich stetig verbessern. "Aber natürlich will ich Treffer erzielen, wenn ich die Chance dazu bekomme, immerhin ist das die Hauptaufgabe eines Stürmers", sagte Martinez. Sein Marktwert liegt bei 25 Millionen Euro. Jener von Icardi ist viermal höher. Der nicht fitte Stürmerstar wurde am Dienstag von der Mannschaft anlässlich seines 26. Geburtstages beglückwünscht. "Er ist ein sehr wichtiger Spieler für uns", betonte Martinez.

Eine Woche ist seit der Absetzung Icardis als Kapitän mittlerweile vergangen. Für die Vereinsführung ist die Thematik abgeschlossen. "Darüber wurde in der letzten Woche viel gesprochen, das hat für viel Konfusion gesorgt. Ich möchte das Thema jetzt endgültig beenden. Weiter darüber zu sprechen, wird uns nicht helfen, unsere Ziele zu erreichen", machte Club-Präsident Steven Zhang deutlich.

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Der 26-Jährige sei ein großartiger Spieler und bei Inter immer willkommen. Die jüngsten Gerüchte brachten den Argentinier mit Liga-Dominator Juventus Turin in Verbindung. Auf die Frage, ob Icardi jemals bei der "Alten Dame" landen werde, antwortete Zhang: "Nein, nie." Man sei weiter in Verhandlungen bezüglich einer Verlängerung des noch bis Sommer 2021 gültigen Vertrages. "Wir haben nicht die Absicht, ihn gehen zu lassen", betonte auch Sport-Geschäftsführer Giuseppe Marotta.

Viel Arbeit wartet auf die Mailänder auch bezüglich einer anderen Baustelle. Der Club will das Stadionprojekt vorantreiben. "Wir hoffen, gemeinsam mit dem AC Milan bis Ende März eine finale Entscheidung bezüglich des San-Siro-Projekts treffen zu können", sagte Aufsichtsrats-Vorsitzender Alessandro Antonello. Neben einer Renovierung steht auch ein Neubau im Stadtteil San Siro zur Diskussion.

Gebaut vom damaligen Club-Boss Piero Pirelli ist Milan seit der Eröffnung 1926 Hausherr des 80.000 Zuschauer fassenden Giuseppe-Meazza-Stadions. Inter zog erst 20 Jahre später ein. Das im Nordwesten von Mailand liegende Stadion wurde im Laufe der Jahre mehrmals einem Renovierungsprozess unterzogen.

Seine derzeitige Form mit den markanten elf Türmen zur Stützung der Dachkonstruktion erhielt es bei dem rund 50 Millionen Euro teuren Umbau vor der WM 1990, bei dem auch ein dritter Rang dazukam. Den Namen von Inter-Legende Giuseppe Meazza trägt die im Eigentum der Stadt Mailand stehende Arena seit 1980. Bei den Milan-Fans ist deshalb eher die Bezeichnung San Siro in Gebrauch.

apa