20.02.2019 13:41 Uhr

Alaba zufrieden mit Bayerns Defensivfokus

David Alaba setzt auf die Heimstärke
David Alaba setzt auf die Heimstärke

Die großen Erwartungen sind oft auch die enttäuschten. Dem Gigantenduell zwischen Liverpool und Bayern München fehlten am Dienstag eindeutig die Tore. "Es gab ja viel Ballyhoo vorher und dann geht es 0:0 aus", sagte Liverpool-Coach Jürgen Klopp. Die Offensivwucht seiner "Reds" wurde von David Alaba und Co. gebändigt. "Hier in Liverpool so zu bestehen, ist richtig klasse", lobte Trainer Niko Kovac.

Zwar hat weiterhin keine deutsche Mannschaft die Anfield Road als Sieger verlassen, vor dem Champions-League-Achtelfinalrückspiel am 13. März in der heimischen Allianz Arena haben die Bayern aber nun einen kleinen Vorteil. "Die Situation ist in Ordnung. Die hätten wir vorher genommen. Nach München kommt keine Mannschaft gerne", sagte Abwehrchef Mats Hummels. Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge mahnte dennoch: "Es ist kein Ergebnis, bei dem man ganz gefahrlos auf das Rückspiel schauen sollte."

Klopp sah den deutschen Champion nach einem intensiv Duell, in dem die Kontrolle die Risikobereitschaft überwog, im Plus. "Ich bin sicher, dass Bayern sich besser fühlt als wir", sagte er und gab zu: "Es ist nicht das Ergebnis, von dem wir geträumt haben." Die eigene Pressingmaschine kam nicht auf Touren, die wenigen Torchancen wurden vertan. Bei den Bayern lieferte die als wacklig gescholtene Abwehr zum Auftakt der K.o.-Phase in der Königsklasse eine gute Vorstellung ab.

"Unser Fokus ist heute sehr klar auf der Defensive gelegen", betonte ÖFB-Teamkicker und Außenverteidiger David Alaba, der so wie sein Konterpart auf der rechten Seite, Joshua Kimmich, seinen Offensivdrang etwas unterdrücken musste. "Wir dürfen zufrieden sein, kein Tor kassiert zu haben. Vielleicht hätten wir ein bisschen mehr mitnehmen können, wir haben in der ersten Hälfte ein paar Chancen gehabt", sagte Alaba. Für den Wiener ging das Ergebnis "in Ordnung".

Auch Klopp, dessen Team immerhin zum 20. Mal in Folge im Europacup zuhause ungeschlagen blieb, lobte die Bayern. "Sie haben super konzentriert gearbeitet und uns das Leben schwer gemacht. Wir haben uns unser Leben aber auch selbst schwer gemacht und haben den letzten Ball oft in die Beine der Bayern gespielt." Klopp gab sich kämpferisch: "Wir wollten ein Ergebnis, mit dem wir arbeiten können. Und mit dem 0:0 können wir natürlich arbeiten."

Da könnten auch Erinnerungen an 1981 wach werden. Damals zog Liverpool im Europapokal der Landesmeister nach einem Heim-0:0 mit einem 1:1 in München dank der Auswärtstorregel ins Finale ein. Rummenigge, damals aktiver Bayern-Kicker, packte die Geschichte beim Essen nach dem Spiel am Dienstag aus: "Wir waren leider nach dem Spiel der Meinung, dass das Schlimmste hinter uns läge. Und dann haben wir in München 1:1 gespielt."

apa