22.02.2019 09:21 Uhr

Ex-Schiri rechnet mit dem FC Bayern ab

Sorgte mit einem vorgetäuschten Krampf für Wirbel: Javi Martínez
Sorgte mit einem vorgetäuschten Krampf für Wirbel: Javi Martínez

Nach dem 0:0 beim FC Liverpool im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League hat Niko Kovac vom FC Bayern offenherzig zugegeben, dass Mittelfeldspieler Javi Martínez einen Krampf nur vorgetäuscht hatte, um Zeit zu schinden. Nun hat ein ehemaliger Schiedsrichter mit Unverständnis reagiert.

Thorsten Kinhöfer, der auf 213 Einsätze in der Fußball-Bundesliga zurückblickt, hat sich kritisch zu der Aktion des Spaniers geäußert. "Mich regt so was auf. Das ist eine Unsportlichkeit und konterkariert den Fair-Play-Gedanken", so der 50-Jährige gegenüber der "Bild".

Erneut auf die Diskussion am Rande der Pressekonferenz des FC Bayern am Donnerstag angesprochen, hatte Trainer Niko Kovac gar bekräftigt, Zeitspiel sei "nun mal ein Teil des Spiels". Er sei sich seiner Aussage "durchaus bewusst", räumte jedoch ein: "Vielleicht war meine Aussage naiv oder dumm, aber ich bin ein ehrlicher Mensch."

Kinhöfer ging dennoch hart mit dem deutschen Rekordmeister ins Gericht: "Bayern hat so etwas nicht nötig. Ich halte es einfach nur für schlecht. Sie geben eine Pressekonferenz über Menschenrechte und Moral, legen dann auf dem Platz so ein Verhalten an den Tag – das passt einfach nicht zusammen."

Der ehemalige Referee ist sicher, dass "dieses Spiel" nun vorbei sei. Gerade die Münchner müssten "demnächst in der Bundesliga damit rechnen, dass se vielleicht nicht nur drei, sondern vier oder fünf Minuten nachgespielt werden".

Als Unparteiischer könne man derweil "nicht überprüfen", ob ein Krampf von einem Spieler nur vorgetäuscht wird oder nicht: "Eigentlich muss da etwas von der Uefa oder in der Bundesliga kommen, wenn so etwas publik wird."