26.02.2019 07:52 Uhr

Chelsea lässt Kepa bluten - Ballack zeigt Unverständnis

Kepa muss ein Wochengehalt abgeben
Kepa muss ein Wochengehalt abgeben

Chelsea-Torwart Kepa muss zur Strafe für den Wechsel-Eklat im Ligapokal-Finale einen Wochenlohn in die Klubkasse zahlen. Zudem verbreitete der englische Erstligist eine öffentliche Entschuldigung des spanischen Keepers für den Vorfall, der für Ex-Blues-Star Michael Ballack ein absolutes Novum ist.

Bei der Endspiel-Niederlage gegen Manchester City hatte der 24-Jährige kurz vor dem Elfmeterschießen die von Trainer Maurizio Sarri geplante Auswechslung verweigert. Es habe sich um ein Missverständnis gehandelt, betonten Kepa und der Coach in dem Klub-Statement. Kepa bekannte aber auch, er habe einen "großen Fehler im Umgang mit der Situation" gemacht.

Sarri hatte den Torhüter mehrfach wild gestikulierend ermahnt, den Platz zu verlassen. Ersatzkeeper Willy Caballero, der im Ligapokal-Finale 2016 drei Elfmeter gehalten hatte, stand bereit. Doch Kepa, der sich zuvor wegen Krämpfen behandeln lassen hatte, blieb stur und verließ nicht das Feld.

"Ich habe noch nie etwas Derartiges gesehen", zeigte unterdessen der einstige Chelsea-Star Michael Ballack bei "talkSPORT" sein Unverständnis: "Wenn deine Nummer auf der Tafel erscheint, ist es Zeit zu gehen." 

Chelsea-Teammanager Sarri legt den Fall zu den Akten

Ballack zeigte sich allerdings auch über die Haltung der gesamten Mannschaft verwundert. "Wenn der Coach etwas entscheidet, sollte man folgen. Ich war von der Reaktion des Teams überrascht." Normalerweise müssten die Kollegen eingreifen und die Situation schnell lösen. Einzig Abwehrspieler David Luiz hatte versucht, während des Spiels zwischen Kepa und Sarri zu vermitteln.

Kepa habe derweil mittlerweile persönlich bei Sarri, Caballero, seinen anderen Teamkollegen und dem Verein um Verzeihung gebeten, sagte Kepa. "Ich werde aus dieser Episode lernen und jede Strafe oder disziplinarische Maßnahme akzeptieren, die der Klub für angemessen hält", fügte der Torwart hinzu. Englischen Medienberichten zufolge beläuft sich die Geldstrafe auf umgerechnet 220.000 Euro.

Sarri versicherte, für ihn sei der Fall damit abgeschlossen. Der Trainer selbst steht wegen einer Serie von Misserfolgen unter Druck. Torwart Kepa war zu Beginn dieser Saison für eine Ablöse von 80 Millionen Euro zu Chelsea gewechselt - noch nie zuvor war für den Wechsel eines Keepers mehr Geld geflossen.