03.03.2019 20:55 Uhr

Doll zerreißt sein Team: "Geht mir total auf den Sack"

Thomas Doll ließ kein gutes Haar an seiner Mannschaft
Thomas Doll ließ kein gutes Haar an seiner Mannschaft

Drei Punkte aus den letzten acht Spielen, fünf Zähler Rückstand auf den Relegationsplatz und kaum Hoffnung: Hannover 96 rast auf der Überholspur in Richtung Abstieg. Nach dem desaströsen Auftritt gegen den VfB Stuttgart (1:5) nahm Trainer Thomas Doll kein Blatt vor den Mund und zerriss seine Mannschaft. 

"Es ging ja schon nach 20 Sekunden los", wetterte Doll nach der 1:5-Packung am "Sky"-Mikrofon: "Es ist ja nicht so, dass Stuttgart dich an die Wand spielt. Die Fehler, solche Amateurfehler, machen wir ja selber. Es macht zurzeit überhaupt keinen Spaß."

Bei sich selbst sah Doll für das Auftreten nur eine geringfügige Schuld: "Diese Dinge kannst du auch nicht trainieren. Es kommt immer auf die Art und Weise an. Jeder, der mit Hannover 96 zu tun hat, der schämt sich für so einen Auftritt. Da fehlen dir wirklich die Worte."

"Mir geht die Situation auf den Sack"

Nun sei es "an der Zeit, dass in Hannover ein anderer Wind weht. Sowas darf sich keiner bieten lassen. Bisschen mehr Kante zeigen, bisschen anders dagegenstemmen", forderte Doll.

"So ein kraftloser Auftritt, das tut mir echt leid. Mir geht diese Situation total auf den Sack. 0:3, 0:3, 0:3, 1:5 - sowas habe ich in meiner Trainerkarriere noch nie erlebt. Das macht allen keinen Spaß, mir am wenigsten. Wir müssen uns anders präsentieren, ansonsten wirst du ja die Lachnummer der Bundesliga", polterte der Übungsleiter.

"Hat mit Bundesliga nichts zu tun"

 

Mittelfeldspieler Marvin Bakalorz stimmte seinem Trainer zu und sagte: "Ich kann es mir selber nicht erklären. Alles total behäbig, wir kommen immer zu spät, haben null Abstimmung auf dem Platz. So kannst du dich in der Bundesliga nicht präsentieren. Was wir heute gezeigt haben, hat mit Bundesliga nichts zu tun. Heute waren wir überhaupt nicht ekelig und haben nicht weh getan."

Dass die 96er den Klassenerhalt noch schaffen, wird immer unwahrscheinlicher. "Wir haben noch ein paar Spiele, aber es wird immer knapper. Langsam müssen wir den Arsch voran kriegen. Die Mannschaft glaubt auf jeden Fall noch an den Klassenerhalt", übte sich Bakalorz in Zweckoptimismus.