28.03.2019 12:16 Uhr

Havertz im Fokus: Poker um den 100-Millionen-Euro-Mann

Kai Havertz ist das Juwel im Kader von Bayer Leverkusen
Kai Havertz ist das Juwel im Kader von Bayer Leverkusen

Fußball-Nationalspieler Kai Havertz ist das Kronjuwel im Kader des Bundesligisten Bayer Leverkusen. Unter 100 Millionen Euro soll der 19-Jährige nicht abgegeben werden - auch nicht an Bayern München.

Ein Like bei Instagram reichte, um die Spekulationen weiter anzuheizen. Das Herzchen, mit dem Kai Havertz das Foto von Transfer-Rekordler Lucas Hernandez im Trikot von Bayern München markierte, werteten einige Medien bereits als Indiz für den baldigen Wechsel des Fußball-Nationalspielers vom Bundesligisten Bayer Leverkusen zum Rekordmeister.

Die Summen, mit denen vor dem Punktspiel der Leverkusener am Freitag bei der TSG Hoffenheim jongliert werden, sind schwindelerregend. So berichtete die "Sport Bild", dass Bayer sein Ausnahmetalent nicht unter 100 Millionen Euro ziehen lassen will. Die Bayern auf der anderen Seite sollen eine Offerte in Höhe von 75 Millionen Euro für einen Transfer des 19-Jährigen im Sommer des kommenden Jahres vorbereiten.

Havertz als wertvollstes Bayer-Juwel

Julian Nagelsmann wundern die Spekulationen nicht. "Der Kader von Bayer ist hochtalentiert. Er enthält vier, fünf Spieler, die in Europa hoch gehandelt werden", sagte der Hoffenheimer Trainer vor der Partie gegen die Werkself, die exakt 50 Tage vor dem letzten TSG-Pflichtspiel unter Nagelsmanns Regie am 18. Mai beim FSV Mainz 05 auf dem Programm steht.

Tatsächlich ist Havertz nicht der einzige Bayer-Profis, der bei internationalen Topklubs auf der Wunschliste steht. Doch der Spielmacher, an dem Fußball-Deutschland laut Bayern-Verteidiger Mats Hummels "sicher noch viel Spaß haben wird", ist mit Abstand der Teuerste.

Der Marktwert des dreimaligen Nationalspielers, der in seinen 80 Bundesligaspielen 17 Tore und 19 Vorlagen vorweisen kann, wird auf 65 Millionen Euro taxiert. Das liegt auch am langfristigen Vertrag des gebürtigen Aacheners, der bis Juni 2022 läuft und keine Ausstiegsklausel enthält.

Bosz hofft auf Verbleib von Brandt und Tah

Bayer-Trainer Peter Bosz hofft deshalb zumindest auf einen mittelfristigen Verbleib von Havertz, den er wie dessen Nationalmannschafts-Kollegen Julian Brandt (22) und Jonathan Tah (23) auch gerne in der kommenden Saison betreuen würde. Zweifel plagen aber auch den Coach.

"Für mich ist es schwer zu sagen, ob sie nächstes Jahr noch gemeinsam hier spielen. Ich weiß es nicht. Ich gehe aber davon aus, dass sie da sind", sagte der 55 Jahre alte Niederländer. Vor dem Hype um Havertz gab es vor allem Gerüchte über einen Transfer Brandts, der eine Ausstiegsklausel besitzt und für 25 Millionen Euro angeblich vorzeitig wechseln kann.

Nagelsmann: "Das ist ein bedeutendes Spiel"

Die Personal-Spekulationen will Bayer zumindest für die 90 Minuten in Sinsheim ausblenden. Schließlich geht es für Leverkusen wie auch für Hoffenheim um viel. Bayer belegt acht Spiele vor dem Saisonende Rang sechs und damit den letzten Europa-League-Platz. Die Kraichgauer liegen vier Zähler dahinter. "Das ist ein bedeutendes Spiel mit Blick auf die Tabelle für beide Teams", sagte Nagelsmann.

Beide Trainer müssen ihre gesperrten Linksverteidiger ersetzen. Bei Bayer fehlt der Brasilianer Wendell, an dem angeblich der AS Rom interessiert sein soll. Die TSG muss auf Nico Schulz, der im EM-Qualifikationsspiel am vergangenen Sonntag in den Niederlanden den Treffer zum Endstand (3:2) erzielt hatte, verzichten.