13.04.2019 10:24 Uhr

Sammer schießt gegen Schalke: "Wie Kinderfußball"

Matthias Sammer kritisierte den FC Schalke 04 scharf
Matthias Sammer kritisierte den FC Schalke 04 scharf

Am 29. Spieltag der Fußball-Bundesliga kam der FC Schalke 04 nicht über ein 1:1 gegen den 1. FC Nürnberg hinaus. BVB-Berater und TV-Experte Matthias Sammer kritisierte die Schalker jetzt scharf.

"Schalke ist wichtig für die Bundesliga, aber es hat wenig mit Fußball zu tun: kein Aufbauspiel, kaum Positionsspiel. Das ist wie Kinderfußball. Das hat nichts mit Raffinesse oder Kreativität zu tun", schoss Sammer bei "Eurosport" gegen die Königsblauen.

Fehlenden Kampfgeist will der 51-Jährige den Schalkern allerdings nicht vorwerfen: "Sie fighten und kämpfen zumindest. Entweder es wird nicht eingefordert oder sie können es nicht besser."

Dass Schalke auf dem Platz eine gute Mentalität bewiesen hat, sei für Sammer zwar gut, "aber damit wirst du auf Dauer nicht zurechtkommen. Entspannung oder Angespanntheit haben nichts mit der Leistungsfähigkeit zu tun", erklärte der externe Berater von Borussia Dortmund.

Wichtiger sei es, die physischen Aspekte genau zu kennen, "wie man als Team funktioniert, wie die Taktik ist", erläuterte Sammer weiter. Dann würden auch Selbstvertrauen und Selbstverständlichkeit kommen.

Die anhaltende Unruhe rund um die Suche nach einem neuen Trainer für die kommende Saison sei laut Sammer ein weiterer Störfaktor. "Die Emotionen, die es auf Schalke gibt, sind Segen und Fluch zugleich", stellte der Champions-League-Sieger von 1997 fest.

In der Umstrukturierung müsse der Verein unterscheiden, ob es wichtig ist, dass die Medien schnell jemanden präsentiert bekommen und Ruhe geben und gleichzeitig auch die Fans zufrieden sind", konstatierte Sammer und riet den Vereins-Bossen: "Eine Ist-Analyse machen und eine Strategie entwickeln, um dann zu entscheiden, welche Leute prädestiniert sind."

Sammer: "Rudi Assauer ist auch ein Zeckenschwein"

Ein Name, der in den vergangenen Wochen mit Schalke in Verbindung gebracht wurde, ist Christoph Metzelder. Ultras der Knappen hatten am vergangenen Bundesliga-Spieltag gegen eine Rückkehr des 38-Jährigen protestiert. "Vorstand: Identität zählt bei unserem Verein - Metze ist ein Zeckenschwein", hieß es auf einem Plakat.

Hintergrund ist Metzelders BVB-Vergangenheit. Laut "Bild" hat dieses Vorkommnis dazu beigetragen, dass der 38-Jährige Abstand von einer Anstellung auf Schalke genommen hat.

"Es brennt mir auf der Seele. Wenn die Schalker sich mit ihren Emotionen zu Metzelder äußern, dann ist das glaube ich nicht die Meinung von ganz Schalke", kommentierte Sammer den Plakat-Eklat und führte weiter aus: "Aber da war doch mal einer, der hieß Rudi Assauer. Hat der nicht auch mal in Dortmund gespielt? Der ist auch ein Zeckenschwein."