19.04.2019 13:51 Uhr

RB Leipzig fiebert "Spiel der Spiele" entgegen

RB Leipzig will Platz drei festigen
RB Leipzig will Platz drei festigen

RB Leipzig liegt im Rennen um die Champions League höchst komfortabel und will diese Position im Auswärtsspiel bei Borussia Mönchengladbach ausbauen. Und dann wäre da natürlich noch der Wechselpoker um Timo Werner.

Ralf Rangnick ist dieser Tage als Jongleur gefragt. Das Halbfinale im DFB-Pokal, der Liga-Endspurt und der Wechselpoker um Timo Werner: All das muss der Trainer und Sportdirektor von RB Leipzig geschickt ausbalancieren, damit ihm die Bälle in der entscheidenden Saisonphase nicht allesamt vor die Füße fallen. Gewieft muss er dafür sein - und Prioritäten setzen.

"Für uns ist morgen das Spiel der Spiele", sagte der 60-Jährige am Karfreitag vor dem wichtigen Auswärtsspiel bei Borussia Mönchengladbach einen Tag später (18:30 Uhr): "Wir wollen morgen alles klar machen." Mit "alles" war die Qualifikation für die Champions League gemeint, die zu verpassen ohnehin recht schwer werden dürfte. Leipzig ist Tabellendritter und hat schon sieben Punkte Vorsprung auf Rang fünf, den eben die Gladbacher belegen.

Ein Sieg und die Leipziger können schon einmal die Anzüge für die Königsklasse bügeln. Das war sowieso von Saisonbeginn an ihr erklärtes Ziel. Verständlich also, dass das DFB-Pokal-Halbfinale am Dienstag (20:45 Uhr) beim Zweitligisten Hamburger SV Rangnick aktuell ziemlich kalt lässt. "Bei uns interessiert niemanden das Spiel am Dienstag", sagte er am Freitag. Noch. Denn er ließ dann doch durchblicken, wie er sich die Saison mit RB idealerweise vorstellt.

Rangnick peilt Pokal-Sieg an

"Das Maximale wäre für mich Platz drei in der Liga und auf jeden Fall Berlin", sagte Rangnick mit Blick auf das Pokalfinale am 25. Mai in der Hauptstadt: "Und wenn du schonmal in Berlin bist, willst du natürlich auch den Titel gewinnen." Außerdem hätte der Sportdirektor Rangnick mit einem Pokal in der Vitrine zumindest ein Argument mehr im jetzt schon recht aussichtslosen Kampf um einen Verbleib von Timo Werner.

Am vergangenen Wochenende hatte RB-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff bei "Sky" gesagt, dass Werner seinen bis 2020 laufenden Vertrag "eher nicht verlängern möchte". Geschlagen gibt sich Rangnick aber noch nicht. "Deswegen ist er ja noch nicht weg", sagte Rangnick: "Für all diese Gespräche ist wieder Zeit, wenn die Saison vorbei ist." Sehr gut möglich jedoch, dass die Verhandlungen mit einem millionenschweren Transfer zum FC Bayern oder FC Liverpool enden.

Für die Partie in Gladbach kann Werner auf die Unterstützung seines kongenialen Sturmpartners Yussuf Poulsen setzen, der nach überstandener Krankheit laut Rangnick wieder eine Option für den Kader ist. Das Duo Werner/Poulsen, das in dieser Saison zusammen bislang 29 Tore erzielte, wird gegen die Fohlen besonders im Fokus sein, denn auch Gladbach sei "eine Mannschaft, die enorme Qualität hat im Offensivbereich", sagte Rangnick.

Und nach nur einem Sieg aus den vergangenen vier Spielen ist die Elf vom Niederrhein unter Druck, wie Rangnick weiß: "Gladbach muss gewinnen, wenn sie in die Champions League wollen." Begriffen haben die Gladbacher das längst - allein, um dem scheidenden Trainer Dieter Hecking einen gebührenden Abschied zu bereiten. "Das sind Spiele, auf die meine Mannschaft brennt", sagte der 54-Jährige.