25.04.2019 13:08 Uhr

"Werner beinhart" Lorant wieder in seinem Element

Werner Lorant übernimmt einen Fünfligisten in Österreich
Werner Lorant übernimmt einen Fünfligisten in Österreich

Kult-Coach Werner Lorant kehrt noch einmal auf die Trainerbank zurück. Der 70-Jährige soll den österreichischen Fünftligisten FC Hallein vor dem Abstieg bewahren.

"Werner beinhart" Lorant ist wieder in seinem Element. "Ich werde den FC Hallein das Kämpfen und Laufen lehren. Nur wer um jeden Zentimeter kämpft, hat bei mir eine Chance", sagte der Kult-Coach noch vor seinem ersten Training beim FC Hallein den "Salzburger Nachrichten" und fügte in altbewährter Lorant-Manier an: "Mit Schönspielen werden wir die Liga sicher nicht halten. Wir müssen Gas geben."

Lorant soll den österreichischen Fünftligisten, Tabellenschlusslicht in der 1. Landesliga Salzburg, in den letzten sieben Spieltagen vor dem Abstieg retten. "Werner brennt darauf. Wenn er es nicht schafft, dann niemand", sagte der künftige Halleiner Sportdirektor David König, der den Freundschaftsdeal eingefädelt hat, zu "Sky Sport Austria".

Mit seiner schroffen Art und markigen Sprüchen soll Lorant das Team auf Vordermann bringen. Dass er auch mit 70 dazu noch in der Lage ist, daran lässt der frühere Bundesligatrainer keinen Zweifel. "Hören Sie mal. Was heißt, ein Comeback wagen. Ich wage es nicht, sondern es reizt mich, da spielt das Alter keine Rolle", betonte Lorant.

Ob er nur eine Rolle als "Feuerwehrmann" einnimmt oder mehr daraus wird, ist noch offen. Natürlich könne er sich, so Lorant, ein "längerfristiges Engagement" vorstellen: "Aber auf Abenteuer lasse ich mich in meinem Alter sicher nicht mehr ein."

Erst vor drei Wochen lehnte er deshalb ein Angebot aus China ab. "Ich habe sofort abgesagt, mich bringt man aus Waging nicht mehr so schnell weg. Solche Sachen sollen die jungen Laptop-Trainer machen", sagte er mit einem Seitenhieb auf die neue Trainergeneration, die so ganz anders als er selbst ist.

Lorant weist Absturz als "Unsinn" zurück

Lorant, der bei 1860 München an der Seite von Präsident Karl-Heinz Wildmoser von 1992 bis 2001 eine Ära geprägt hatte, lebt in Waging am See - rund 50 Kilometer von Hallein entfernt - auf einem Campingplatz. Zu seinem 70. Geburtstag im November hatte Lorant deshalb auch mit einigen Gerüchten aufgeräumt.

Er müsse klarstellen, dass er dort "in einer Penthouse-Wohnung" lebe, "ich bekomme regelmäßig meine Rente, mir geht es gut". Dass er abgestürzt sei, wie immer wieder mal behauptet wird, wies er in der "Sport Bild" als "Unsinn" energisch zurück.

Als Trainer war er zuletzt 2017 tätig gewesen - damals beim viertklassigen Union Hallein, den er in 14 Spielen vor dem Abstieg bewahrte. Nun also der FC Hallein. Die Spieler dürfen sich freuen.

Bei der heutigen Spielergeneration verabscheue er, sagte Lorant zuletzt, die vielen Tattoos: "Spielen die Jungs dann besser Fußball?" Und überhaupt seien die Profis zu sehr "verhätschelt. Die jungen Kerle von heute hätten ein Problem mit mir".