26.05.2019 00:38 Uhr

Hartberg feiert das "Schopp-Häubchen"

In Hartberg wurde am Samstagabend ausgiebig gefeiert
In Hartberg wurde am Samstagabend ausgiebig gefeiert

Der TSV Hartberg jubelt über den "absolut verdienten" Klassenerhalt, Präsidentin Brigitte Annerl lädt die Kicker auf einen Mallorca-Urlaub ein und will Trainer Markus Schopp "unbedingt weiter an Bord halten".

Doppelpacker Dario Tadić hat Aufsteiger Hartberg in einem Herzschlagfinish den Klassenerhalt beschert. Mit dem 3:1 über die Admira gaben die Steirer Wacker Innsbruck das Nachsehen und krönten eine Saison, zu deren Beginn sie noch als erster Abstiegskandidat gehandelt worden waren. "Schöner kann man die Geschichte nicht abschließen", jubelte Tadić nach den zwei wichtigsten seiner sieben Saisontore.

Die Ausgangslage beim "Dorfverein" (6.700 Einwohner) war klar: Ein Remis könnte bei einem Sieg von Innsbruck über Mattersburg nicht reichen. Dass die Burgenländer, die am Dienstag das Playoff gegen Rapid bestreiten, am Tivoli mit einer B-Elf aufkreuzen würden, machte die Angst nicht kleiner. Und die frühe 2:0-Führung von Wacker nach nur zwölf Minuten schien die Befürchtungen zu bestätigen.

Doch Hartberg zeigte von Beginn an seinen Siegeswillen und belohnte sich schließlich auch. "Wir wollten von der ersten Minute an bissig und aggressiv sein", erklärte Coach Markus Schopp auf "Sky". "Die Mannschaft hat das mit genau dieser Intensität umgesetzt, wie wir uns das vorgestellt haben."

Tadić' Doppelpack (25., 60.) bedeutete die Entscheidung, die weiteren Tore durch Krešimir Kovačević (91.) und Admiras Sinan Bakış (93.) hatten nur noch kosmetischen Charakter. "Die letzten Wochen waren nicht einfach", ächzte Tormann René Swete nach getaner Arbeit. "Was es wirklich ausmacht, ist diese mentale Geschichte, das abzurufen." Schopp, der die Steirer im vergangenen Sommer übernahm, hatte vor der Partie daran nicht gezweifelt: "Die Mannschaft hat gelernt, dass sie über einen sehr langen Zeitraum mit Druck umgehen muss."

Schopp hält sich zu seiner Zukunft bedeckt

Für den ehemaligen ÖFB-Teamspieler stand fest, dass man sich den Klassenerhalt über die gesamte Saison gesehen "absolut verdient" habe. Schließlich kratzte man im Grunddurchgang lange an der Meistergruppe, ohne die Punkteteilung hätte man sechs Zähler mehr als Wacker Innsbruck am Konto. So waren es am Ende nur deren zwei, die aber reichten, um die Oststeirer in Ekstase zu versetzen. Nicht zu vergessen ist, dass der Klub vor fast genau einem Jahr seine Oberhaus-Lizenz erst nach dem Gang vor das Ständige Neutrale Schiedsgericht in Händen hielt.

Am Samstag tanzte Klubpräsidentin Brigitte Annerl fahnenschwingend über den Rasen und versprach ihren Kickern einen zünftigen Mallorca-Urlaub. Sie selbst sei freilich nicht mit von der Partie: "Einer muss die Kohle verdienen für die Reise." Ihr Lob galt hauptsächlich dem Trainer: "Es war ein bisschen die Krone nach dieser tollen Saison, wir nennen es das Schopp-Häubchen", meinte die Unternehmerin, die zugleich bekräftigte, den Coach unbedingt weiter an Bord halten zu wollen: "Er passt 100 Prozent zu uns, wir wollen ihn halten, und es wird gelingen."

Schopp selbst, dessen Vertrag ausläuft, hielt sich noch bedeckt. "Es war ein extrem schönes Jahr", sagte der Steirer. Ob er aber auch 2019/20 an der Seitenlinie stehe, sei "sehr schwer zu beurteilen". Eine Entscheidung werde aber "in den nächsten Tagen fallen".

apa