04.06.2019 09:30 Uhr

Dedič und Rep erklären Sloweniens Stärken

Zlatko Dedič drückt am Freitag seinen slowenischen Landsmännern die Daumen
Zlatko Dedič drückt am Freitag seinen slowenischen Landsmännern die Daumen

Die slowenischen Österreich-Legionäre Zlatko Dedič und Rajko Rep sehen das ÖFB-Team am Freitag nicht in der Favoritenrolle. "Die Gruppe ist sehr ausgeglichen", urteilt Dedič, Rep erklärt, dass bei mit Teamchef Matjaž Kek bei unseren südlichen Nachbarn wieder "Ordnung und Disziplin" eingekehrt seien.

Laut FIFA-Weltrangliste sind die Rollen im EM-Qualifikationsspiel am Freitag (20:45 Uhr) im Klagenfurter Wörthersee-Stadion relativ klar verteilt. Das ÖFB-Team trifft als Ranking-34. vor eigenem Publikum auf den 63. Slowenien, der obendrein schon seit acht Länderspielen sieglos ist.

Dennoch glauben zwei in der österreichischen Bundesliga tätige Legionäre an die Chance der Auswahl ihres Heimatlandes - und das nicht nur deshalb, weil David Alaba und Co. mit zwei Niederlagen einen klassischen Fehlstart in die Quali hingelegt haben. So meinte etwa Wacker Innsbrucks Zlatko Dedič gegenüber der APA: "Es gibt keinen Favoriten."

>> Liveticker: Österreich gegen Slowenien

Selbst der Heimvorteil für Österreich könnte laut dem Stürmer nicht wirklich schlagend werden. "Wahrscheinlich sind auch viele slowenische Fans dabei", vermutete Dedič. Dass die ÖFB-Elf im März 2018 ein Testspiel gegen die Slowenen in Klagenfurt mühelos 3:0 gewann, hat für den 34-Jährigen keine Aussagekraft. "Damals war es für Slowenien der schlechteste Moment, da hat vieles nicht gestimmt. Aber jetzt, seit Matjaž Kek Teamchef ist, haben sich die Kräfteverhältnisse verändert."

Die Österreicher werden kein leichtes Spiel mehr gegen den südlichen Nachbarn haben, kündigte Dedič an. "Das wird ein komplett anderes Match. Österreich wird auf eine ganz andere slowenische Mannschaft stoßen."

Slowenien: "Ordnung und Disziplin" sowie den "besten Tormann der Welt"

Der EM-Quali-Auftakt für Slowenien verlief mit Unentschieden gegen Israel und Nordmazedonien nicht so desaströs wie jener der Österreicher, allerdings auch nicht wirklich zufriedenstellend. Trotzdem sieht Dedič gute Chancen auf die zweite EM-Teilnahme, die erste seit 2000. "Wir waren immer dann gut, wenn der Teamgeist gepasst hat, und wenn wir das wieder schaffen, ist alles möglich."

Doch auch das ÖFB-Team habe noch gute Chancen auf einen Startplatz bei der EURO 2020. "Auf dem Papier sind die Österreicher extrem stark. Derzeit sieht es zwar nicht gut für sie aus, aber bei einem Erfolgserlebnis kann sich das schnell ändern. Die Gruppe ist sehr ausgeglichen, da kann mit zwei Siegen schnell wieder alles gut sein."

Dedič wird seinen Landsmännern am Freitag als Zuschauer die Daumen drücken, am bisher letzten großen Erfolg der Slowenen war er selbst maßgeblich beteiligt. Der Goalgetter erzielte unter Teamchef Kek im November 2009 im Playoff das Tor zum 1:0-Heimsieg über Russland und schoss seine Heimat damit zur WM in Südafrika. "Uns war zu diesem Zeitpunkt gar nicht bewusst, was wir erreicht haben - das war etwas wirklich Großes. Wir hatten aber auch Glück." Nach wie vor treffen sich Dedič und seine damaligen Kollegen regelmäßig, um auf die Sternstunde anzustoßen.

Während es Dedič auf 48 Länderspiele und acht Tore brachte, wartet Hartbergs Rajko Rep noch auf einen Einsatz auf A-Team-Ebene. "Ich hoffe weiter auf meine Chance, aber es gibt im Moment viele gute slowenische Spieler, da wird es schwierig", sagte der 28-Jährige.

Diese Qualität seiner Landsleute könnte in Klagenfurt zum Vorschein kommen, vermutete der Offensivspieler. "Die Slowenen haben eine Chance auf den Sieg. Sie haben viele neue Spieler und viel Qualität, und seit Kek Teamchef ist, gibt es in der Mannschaft wieder Ordnung und Disziplin." Und noch etwas spricht laut Rep für das Balkan-Team: "Wir haben mit Jan Oblak den meiner Meinung nach besten Tormann der Welt."

apa