15.06.2019 10:34 Uhr

Gregoritsch erklärt den "Pluspunkt" unserer U21

U21-Teamchef Werner Gregoritsch lobt sein vom A-Team gekommenes Trio
U21-Teamchef Werner Gregoritsch lobt sein vom A-Team gekommenes Trio

Die österreichische U21-Nationalmannschaft geht mit einigen A-Team-erprobten Akteuren in die EM-Endrunde. Probleme mit der kurzfristigen Integration jener, die "von oben" kommen, sollte es aber keine geben.

Österreichs U21-Nationalteam kann bei der EM-Premiere in Italien und San Marino auf A-Team-Unterstützung bauen. Xaver Schlager, Philipp Lienhart und Stefan Posch waren zuletzt "oben" auf EM-Qualifikationsreise, mit Kevin Danso hat ein vierter Akteur dort schon Einsatzminuten gesammelt. Hannes Wolf zählt zudem zum erweiterten A-Team-Kader. Das Quintett soll eine tragende Rolle spielen.

"Die größte Freude für mich ist, dass diese Spieler auch alle klar deponiert haben, dass sie auch in der U21 spielen wollen. Das ist für mich wichtig, weil Namen alleine machen keine Erfolge", sagte ÖFB-U21-Teamchef Werner Gregoritsch. Lienhart spielte in acht EM-Qualipartien (inklusive Playoff) und in den jüngsten sechs Spielen immer durch. Wolf und Danso kamen sechsmal zum Einsatz, Posch viermal und der im A-Team durchgestartete Schlager zweimal. Auch deshalb ist der Bezug zur U21 gegeben. "Neue Spieler sind sie ja nicht", betonte Gregoritsch.

Deshalb werde es auch keine Probleme geben, die nicht im Vorbereitungscamp gewesenen Kicker kurz vor dem Turnier zu integrieren. "Die Spieler sind miteinander sehr gut befreundet, weil sie schon lange miteinander spielen. Dieses Zusammengeschweißte seit den U-Teams beziehungsweise in den Vereinen, das ist ein gewisser Pluspunkt für uns in Italien", sagte der 61-jährige Steirer.

U21-Teamchef Gregoritsch: "Diese Spieler heben die Qualität"

Lienhart wird in Abwesenheit des verletzten Maximilian Wöber als Kapitän fungieren, Posch neben ihm in der Innenverteidigung erwartet. "Posch ist einer, der sich enorm gesteigert hat, der war vor eineinhalb Jahren noch nirgends", erläuterte Gregoritsch. Zum größten Trumpf könnte Mittelfeldturbo Schlager werden. "Er hat im A-Team gezeigt, welche Qualitäten er hat. Ich glaube, den kann man im Prinzip jetzt zu einem Marathon schicken und der kommt am Freitag und wird wahrscheinlich der laufstärkste Spieler sein", hatte Gregoritsch am Dienstag nach dem 3:1-Sieg seiner U21 gegen Frankreich zu Protokoll gegeben.

Das Trio sei gesetzt. "Das weiß auch jeder in dieser Mannschaft, dass diese Spieler die Qualität heben", so Gregoritsch. Davon ist auch ÖFB-Präsident Leo Windtner überzeugt, der vor der Abreise nach Italien betonte: "Diese Spieler werden der Mannschaft zusätzlichen Rückenwind verleihen." Durch die Siege gegen Slowenien (1:0) und in Nordmazedonien (4:1) kommen die A-Team-Kicker mit Selbstvertrauen.

Teamchef Franco Foda war mit ihren Trainings- und Spielleistungen zufrieden. Er wird wie bei der Generalprobe auch am Montag (18:30 Uhr) bei der EM-Premiere in Triest gegen Serbien auf der Tribüne sitzen. "Sie haben ein großes Ziel schon erreicht und daher im Prinzip bei der EM nichts zu verlieren", schilderte der Deutsche seine Sicht. Eine Überraschung hielt er für möglich: "Ich denke, wenn es gut läuft, können sie auch das eine oder andere Spiel gewinnen."

Auftaktgegner Serbien mit viel A-Team-Erfahrung

Wolf und Danso hatte Foda nicht für die jüngsten EM-Quali-Partien nominiert. Sie konnten das leicht verkraften. "A-Team ist immer was Besonderes, aber es hat auch nicht jeder die Chance, bei einer U21-EM zu spielen", schilderte Wolf, der noch auf sein A-Team-Debüt wartet. Danso hat dort sechs Partien absolviert. "Ich freue mich, hier dabei zu sein, genauso wie beim A-Team", so der Augsburg-Abwehrspieler. Er ist von den A-Team-Einsätzen vom U21-Kader die Nummer zwei hinter Schlager (11). Der in Nordmazedonien debütierende Posch und Lienhart spielten bisher einmal.

EM-Auftaktgegner Serbien hat der ÖFB-Truppe an Erfahrung da etwas voraus. Andrija Zivković (17/Benfica Lissabon), Nikola Milenković (14/Fiorentina), Nemanja Radonjić (11/Marseille), Saša Lukić (8/Torino) und Real-Madrid-Neo-Stürmer Luka Jović (6) spielen auf serbischer A-Ebene wichtige Rollen. Bei den weiteren Pool-B-Gegnern Deutschland und Dänemark sieht das anders aus. Die DFB-Auswahl hat nur die A-Teamerprobten Jonathan Tah (6/Leverkusen), Benjamin Henrichs (3/Monaco) und Lukas Klostermann (2/Leipzig) im Aufgebot. Bei den Dänen sind es Jacob Bruun Larsen (1/Dortmund) und Robert Skov (1/Kopenhagen).

apa