22.06.2019 12:17 Uhr

Ägypten startet mit Sieg in den Afrika-Cup

Ägyptens Spieler feiern den Sieg gegen Simbabwe
Ägyptens Spieler feiern den Sieg gegen Simbabwe

Im Schatten des alles überstrahlenden Superstars Mohamed Salah ist es schwer, sich in der ägyptischen Nationalmannschaft einen Namen zu machen.

Beim 1:0 (1:0)-Sieg der Ägypter im Eröffnungsspiel des Afrika-Cups blieb der Top-Stürmer vom Champions-League-Gewinner FC Liverpool jedoch glücklos. Ein anderer Spieler brachte den Gastgeber, von dem die Fans den Titel erwarten, zum Sieg: Mahmoud Ahmed Ibrahim Hassan. Und weil es bei den Ägyptern schwer ist aufzufallen, steht auf seinem Trikot ein Künstlername: Trézéguet. In Anlehnung an den früheren französischen Welt- und Europameister. Ein Name, den sich die ägyptischen Fans merken müssen.

Als großer Favorit waren die Pharaonen vom Nil gegen Simbabwe in den Afrika-Cup gestartet. Doch die Mannschaft um Mohamed Salah tat sich lange schwer und vergab große Chancen. Der Premier-League-Star ackerte zwar viel, blieb im Abschluss aber glücklos. Lediglich die von Mahmoud Trézéguet abgeschlossene sehenswerte Kombination in der 41. Minute sorgte für das einzige Tor des Abends.

Unter hohen Sicherheitsvorkehrungen findet der Kontinentalpokal in diesem Jahr in sechs Stadien in Ägypten statt. Das nordafrikanische Land war erst vor sechs Monaten kurzfristig als Gastgeber eingesprungen, nachdem der Afrikanische Fußballverband CAF Kamerun die Austragung entzogen hatte. Neben den sportlichen Aspekten wird das Turnier aber auch von Sicherheitsfragen und Korruptionsvorwürfen gegen den Verband überschattet.

Ägypten hat nicht nur Salah - sondern auch Trézéguet

Zuletzt hatte es immer wieder tödliche Anschläge von Extremisten in Ägypten gegeben. Zahlreiche Fans der Ultra-Szene waren nach Angaben von Amnesty International im Vorfeld des Turniers vorsorglich verhaftet worden. Die Stadien waren in Nordafrika immer wieder Ort für politische Demonstrationen und Ausschreitungen. Zudem steht der CAF-Präsident Ahmad Ahmad im Fokus von Korruptionsverdächtigungen. Kurz vor Beginn des Turniers war bekannt geworden, dass die FIFA dem afrikanischen Verband bei der Aufarbeitung von möglichen Unregelmäßigkeiten helfen wird.

Am Freitagabend präsentierten sich FIFA-Chef Gianni Infantino, Ahmad Ahmad und Ägyptens umstrittener Präsident Abdel Fattah al-Sisi einmütig auf der Tribüne nebeneinander und sahen den Sieg der Ägypter. Der siebenmalige Rekordmeister hat mit seinem Erfolg den Anspruch auf den Titel untermauert. Denn Ägypten hat nicht nur Salah - sondern auch Trézéguet.