07.07.2019 16:01 Uhr

Bayern-Legenden werden nervös: "Man macht sich Gedanken"

Giovane Élber gewann mit dem FC Bayern viermal die Meisterschaft
Giovane Élber gewann mit dem FC Bayern viermal die Meisterschaft

Der großen Ankündigung einer sommerlichen Transferoffensive lassen die Bosse bei Fußball-Bundesligist FC Bayern München derzeit nur wenig Taten folgen. Auch einige ehemalige Spieler zeigen sich zunehmend in Sorge um die Konkurrenzfähigkeit des Rekordmeisters.

"Man macht sich schon seine Gedanken. Wenn man sieht, was die anderen investiert haben, was sie für Spieler geholt haben - da sind wir hinterher", erklärte Sturm-Ikone Giovane Élber am Rande eines Benefizspiels gegenüber "Sport 1". 

Der Angreifer, der inzwischen als Markenbotschafter für die Münchner tätig ist, forderte die Vereinsführung auf, die abwartende Haltung zu überdenken. Mit den Beträgen von einst könne man heute auf dem Transfermarkt nicht mehr bestehen: "Wenn ein guter Spieler, der auf dem Markt ist, über 100 Millionen Euro kostet, muss man das Geld ausgeben", forderte der 46-Jährige.

Der ehemalige Abwehrspieler Klaus Augenthaler pflichtete Élbers Einschätzungen bei: "Schauen Sie sich den Markt einmal an. Wen bekommt man denn für 50 Millionen Euro? Dafür bekomme ich vielleicht einen mittelmäßigen Bundesligaspieler, aber keinen international gestandenen Spieler".

Internationale Top-Spieler hingegen wären erst für 100 Millionen Euro und mehr zu haben, erklärte der 61-Jährige. 

Selbst die Bayern-Stars sind frustriert

Dass die Verantwortlichen an der Isar vor den horrenden Summen am Markt nicht zurückschrecken, stellten sie mit der Verpflichtung von Lucas Hernández unter Beweis.

Für die Dienste des französischen Weltmeisters überwies der amtierende deutsche Meister etwa 80 Millionen Euro an dessen ehemaligen Klub Atlético Madrid. Neben dem Abwehrspieler stehen mit Benjamin Pavard (VfB Stuttgart) und Jann-Fiete Arp (Hamburger SV) jedoch nur zwei weitere Neuzugänge fest. 

Zuletzt drang aus Spielerkreisen große Frustration über die fehlenden Verstärkungen nach außen. Manuel Neuer machte seinem Ärger via Berater öffentlich Luft.

Zumindest Élber ist aber optimistisch, dass sich die Lage bald zum Guten ändern wird. Er verweist auf seinen ehemaligen Mitspieler Hasan Salihamidzic, der inzwischen Sportdirektor ist: "Der Brazzo ist fleißig. Ich hoffe, dass wir bald den einen oder anderen Spieler präsentieren können."