20.07.2019 11:58 Uhr

BVB begeistert als Champions-League-Sieger-Besieger

Der BVB zeigte einen starken Test gegen Liverpool
Der BVB zeigte einen starken Test gegen Liverpool

Zwei Siege, reichlich Marketing, keine Verletzungen: Borussia Dortmund kann mit der US-Reise zufrieden sein. Zum Abschluss bezwang der BVB sogar Jürgen Klopp.

Ihren Abstecher ins Schnellrestaurant hatten sich Mats Hummels, Marco Reus und all die anderen Champions-League-Sieger-Besieger redlich verdient. Bei Burger und Fritten genossen die Spieler von Borussia Dortmund jedoch nicht nur den Prestige-Erfolg gegen den FC Liverpool und ihren alten Meistertrainer Jürgen Klopp - sie waren auch froh, dass der schlauchende Amerika-Werbetrip mit vielen Stunden im Flieger und reichlich Jetlag ein Ende nimmt.

"Das war ein Härtetest aufgrund der Zeitverschiebung, der Flüge, die wir hatten - das ist eine Charaktersache, da gehört Willensstärke dazu", sagte Reus nach dem 3:2 (1:1) über die Reds im Notre Dame Stadium von South Bend/Indiana. "Die Aufgabe haben wir mit Bravour bestanden."

Der Nationalspieler bezog sich nicht nur auf das Freundschaftsspiel, sondern auch die lukrative US-Tour als Ganzes. Die Balance zwischen Vermarktung und Vorbereitung sei "schwierig, ganz klar - fürs Trainerteam und für die Spieler. Man benötigt die Regeneration, die hat man aufgrund der vielen Marketingtermine nicht gehabt."

16-jähriger Reyna bereitet BVB-Führung vor

Vor dem und im Trainingslager in Bad Ragaz/Schweiz (27. Juli bis 2. August) dürfen sich alle in Ruhe auf Fußball und die kommende Saison konzentrieren. "Jetzt freuen wir uns, dass wir eine Woche lang in Dortmund richtig arbeiten können - danach holen wir uns den Feinschliff", sagte Reus.

Schließlich will der BVB Meister werden - und inzwischen sagen das die Verantwortlichen auch öffentlich. Lucien Favre jedenfalls konnte vollauf zufrieden sein mit dem, was seine Mannschaft bei Hitze und extrem hoher Luftfeuchtigkeit im legendären College-Football-Stadium bot. Julian Brandt, Thorgan Hazard und Nico Schulz gaben ansprechende Debüts, der erst 16-jährige Giovanni Reyna spielte auf dem linken Flügel und bereitete im Nachstochern das 1:0 durch Paco Alcacer (3.) vor.

Thomas Delaney (52.) und Jacob Bruun Larsen (58.) trafen zudem für den BVB. Favre wechselte in der Halbzeit neunmal, nur Hummels (79) und Torhüter Marwin Hitz (90) spielten mehr als 45 Minuten. Die Tore der Reds erzielten Harry Wilson (35.) und Rhian Brewster (75./Foulelfmeter). Die Dortmunder hatten zuvor bereits den MLS-Klub Seattle Sounders 3:1 geschlagen.

Favre: "Es wird noch Abgänge geben"

Die US-Reise also ist gelungen. "Alles hat geklappt, alle sind gesund", betonte Reus, der sich nach Spielende mit den anderen bereitwillig zu Selfies aufstellte. Mehr als 40.000 Zuschauer waren gekommen, die meisten in rot, viele aber auch, um den BVB zu sehen. Die Aufmerksamkeit wird sich noch steigern, wenn ab dem 16. August die vierteilige Amazon-Doku "Inside Borussia Dortmund" ausgestrahlt wird.

Während die BVB-Mannschaft ihren neuerlichen Angriff auf den FC Bayern vorbereitet, gibt es auch im Büro noch einiges zu tun. Favre ist der Kader noch deutlich zu groß. 34 Profis: "Das ist unmöglich", hatte er moniert. "Es wird noch Abgänge geben."

Kandidaten gibt es reichlich. André Schürrle, Shinji Kagawa, Maximilian Philipp, Sebastian Rode können gehen, möglicherweise auch Ömer Toprak. Raphael Guerreiro und Julian Weigl könnten Thomas Tuchel zu Paris St. Germain folgen.