12.08.2019 08:39 Uhr

Tuchel witzelt über Neymar-Abschied - PSG-Fans wüten

Thomas Tuchel plant schon ohne Neymar
Thomas Tuchel plant schon ohne Neymar

Bei Paris Saint-Germain hängt der Haussegen schief. Grund ist wieder einmal Superstar Neymar, der seinen Abschied aus der französischen Hauptstadt forcieren will. Thomas Tuchel plant schon ohne den 27-Jährigen, der bei den Fans heftige Reaktionen auslöst.

Edinson Cavani, Kylian Mbappé und Ángel Di María sorgten am Sonntagabend dafür, dass Paris Saint-Germain mit einem standesgemäßen 3:0-Sieg in die neue Ligue-1-Saison startete. Und doch war die Stimmung im PSG-Lager alles andere als entspannt.

Das Wechsel-Theater rund um Neymar, das in den letzten Tagen deutlich Fahrt aufnahm und der Grund dafür war, dass der Superstar am 1. Spieltag nicht im Kader stand, beschäftigt Fans und Verantwortliche gleichermaßen. 


Mehr dazu: PSG gibt grünes Licht: Neymars Mega-Transfer rückt näher


Trainer Thomas Tuchel flüchtete sich nach dem Spiel in Ironie, als er von den Journalisten auf einen möglichen Abgang von Neymar angesprochen wurde. "Wenn ich Neymar verliere, werde ich wahrscheinlich nicht mehr schlafen können", witzelte der Deutsche, der wenig später ernst wurde und klarstellte: "Es ist nicht möglich einen Spieler wie Neymar zu verlieren und einen anderen zu finden, der die gleichen Dinge kann."

Er möge Neymar, betonte Tuchel, "und ich will weiter auf ihn zählen, auf Mbappé, auf alle andere. Aber die Realität ist", bestätigte der PSG-Coach die immer heißer werdenden Gerüchte um einen Abschied, "dass ich Lösungen ohne Neymar finden muss".

Fans wüten gegen Neymar

Dass PSG schon bald ohne Neymar dasteht, wird immer wahrscheinlicher. Der Brasilianer, der in den letzten Monaten mit zahlreichen Eskapaden in die Schlagzeilen geriet, möchte weg aus Paris und zurück nach Spanien. Mit Real Madrid gibt es bereits Verhandlungen, auch der Tuchel-Klub will das Problem so schnell wie möglich lösen. Sportdirektor Leonardo bestätigte bereits "fortgeschrittene" Gespräche.

Das Ablösepaket und Neymars neues Gehalt sollen gigantisch sein. Rund 200 Millionen Euro Ablöse und 40 Millionen Euro Gehalt werden genannt.

Bei den Fans der Pariser lösen die aktuellen Entwicklungen vor allem eins aus: Wut auf Neymar. Im Spiel gegen Nîmes zeigten sie deutlich, was sie von den Plänen des Brasilianers halten. "Neymar, verpiss dich" stand auf einigen Plakaten, die in der Kurve hochgehalten wurden - und das waren noch die harmlosesten Dinge, die der PSG-Anhang dem einstigen Hoffnungsträger an den Kopf warf. 

Tuchel äußert sich zu Neymar-Protesten

Auch Tuchel äußerte sich zu den Unmutsbekundungen der Fans und sagte: "Er [Neymar] ist weiterhin hier bei uns, und daher werde ich ihn beschützen. Ich kann verstehen, dass nicht jedem gefällt, was er gesagt und getan hat. Aber wir müssen einen fairen Weg finden, unsere Emotionen auszudrücken."

Ob er Verständnis für die Reaktion der Fans habe? "Ja und nein. So laufen Dinge im Leben. Die Emotionen in dieser Angelegenheit sind sehr aufgeladen, und wir müssen damit umgehen", sagte der 45-Jährige. 

Die gute Nachricht für alle Beteiligten: Eine Ende der Seifenoper ist immerhin in Sicht. Real Madrid plant laut spanischen Medienberichten, Neymar noch vor dem ersten Saisonspiel in La Liga zu verpflichten. Heißt: Noch in dieser Woche könnte es zum Vollzug kommen.