16.08.2019 13:44 Uhr

Neu, spannend, heiß: Sind das die neuen Buli-Stars?

Moussa Diaby will mit Bayer Leverkusen angreifen
Moussa Diaby will mit Bayer Leverkusen angreifen

Große Stars sind nicht in die Bundesliga gekommen. Dennoch haben viele Vereine aus unterschiedlichen Gründen höchst interessante Spieler zu bieten, die noch nicht der breiten Masse bekannt sind. Sie könnten die Saison prägen. Ein Überblick:

  • Kelvin Ofori (Fortuna Düsseldorf)

Selbst Manchester United zeigte Interesse an dem 18-Jährigen, der aus der ghanaischen Akademie "Right To Dream" stammt. Diese spielt in den Football Leaks eine unrühmliche Rolle. Ofori kam als Testspieler ins Trainingslager, bekam einen Profivertrag und rettete die Fortuna mit seinem Premierentor vor einer Pokalblamage.

  • Christopher Antwi-Adjei (SC Paderborn)

"Jimmy" ist nicht nur ein blitzschneller Schalke-Fan, der für Eintracht Dortmund gespielt hat. Er macht sich auch als Showmaster ordentlich. Für das Vereins-TV schickt er seine Mitspieler ins Quiz - der Verlierer muss das SCP-Lied singen. Das tut weh: "Paderborn, erhebe Dich und lauf! Paderborn, denn Helden geben nie auf!"

  • Robert Skov (TSG Hoffenheim)

Ebbe Sand, den kennt man noch in Deutschland. 28 Ligatore erzielte der spätere Schalke-Star in einer Saison in Dänemark. Skov machte 29. "Ein Linksfuß, der von rechts nach innen geht, seinen Raum findet und einen guten Abschluss hat", sagt Trainer Alfred Schreuder. Der SWR fragt: "Der neue Robben?" Vielleicht.

  • Christopher Trimmel (Union Berlin)

Viel Haut ist nicht zu sehen, wenn Christopher Trimmel sein Trikot tauscht. Der Österreicher ist 32, Kapitän, nahezu volltätowiert - und er sticht selbst. Im Aufstiegsrausch versprach er, fünf Fans gratis zu verschönern. Nicht ohne Reue. Später schrieb er bei Instagram: "Keine Interviews mehr mit 2,5 Restpromille."

  • Ethan Ampadu (RB Leipzig)

Wie sagte Rudi Völler: "Was meine Frisur angeht, bin ich Realist." Ampadu, der junge Waliser vom FC Chelsea, trägt filzige Rastas, und er sagt: "Man liebt oder man hasst sie." Wohl auch haarbedingt nennt der talentierte Leihspieler David Luiz als Lehrmeister. Ampadu kann in der Abwehr oder im defensiven Mittelfeld auflaufen - auffallen wird er definitiv.

  • Moussa Diaby (Bayer Leverkusen)

Seinem neuen Trainer machte der explosive Linksaußen gleich eine Ansage. Peter Bosz müsse sein Französisch-Vokabular verbessern, sagte das Supertalent augenzwinkernd. Bosz und Bayer dürfen sich glücklich schätzen: Der neue Mann ist mit 15 Millionen Euro ein Schnäppchen - weil der Transfer Paris St. Germain hilft, sich an das Financial Fair Play zu halten.

  • Marcus Thuram (Borussia Mönchengladbach)

Thuram trug als Kind die Schuhe von Lionel Messi, sein Vater Lilian Thuram hatte sie ihm von den Barcelona-Teamkollegen mitgebracht. Inzwischen ist Thuram gefühlt vier Köpfe größer als Messi - und deutlich besser im Kopfballspiel. Sein Tor im Pokal in Sandhausen war ein erster Vorgeschmack.

  • Dejan Joveljic (Eintracht Frankfurt)

Die Fans müssen sich nicht groß umgewöhnen. Der serbische Stürmer Jovic ist weg, der serbische Stürmer Joveljic soll ihn ersetzen. Beide wurden bei Roter Stern Belgrad ausgebildet, beide wurden im bosnischen Bijeljina geboren. Beide sind 182 Zentimeter groß. Jetzt muss Joveljic nur noch genauso oft treffen.

  • Lukas Nmecha (VfL Wolfsburg)

Die Mutter aus Mönchengladbach, der Vater aus Nigeria, ab dem neunten Lebensjahr in England aufgewachsen. "Da war ich erst in einer Schulmannschaft - und nach einem Monat bei Manchester City", erzählte der Angreifer einmal. Im Starensemble von Pep Guardiola hatte Thuram keine Chance. Sechs Monate nach dem Wechsel seiner Fußball-Nationalität sucht er nun auch im Verein sein Glück in Deutschland.

  • Daishawn Redan (Hertha BSC)

Der Niederländer ist ohne Profispiel, doch ihm eilt der Ruf des Toptalents voraus. Ein "unglaublicher Abschluss" sei ihm geschenkt, sagt Trainer Ante Covic. In der Heimat wird der Zugang vom FC Chelsea mit Sergio Agüero verglichen. Einiges muss er aber auf jeden Fall noch lernen. Union Berlin? "Kenne ich nicht", sagte er kürzlich in einem Interview. Das wird sich ändern.

  • Jeremiah St. Juste (FSV Mainz 05)

Die Schwester koordiniert die Social-Media-Accounts, die älteren Brüder kümmern sich ums Management. Überhaupt ist der Verteidiger mit Champions-League-Erfahrung, der von Feyenoord Rotterdam kam, ein Familienmensch: Die Unterschriften seiner Großeltern hat er sich tätowieren lassen. Nur der Vater spielt im Leben des 22-Jährigen keine Rolle mehr. Er hat St. Juste die zweite Staatsbürgerschaft hinterlassen: jene vom karibischen Inselstaat St. Kitts und Nevis.