18.08.2019 10:01 Uhr

Rotation kommt bei den LASK-Spielern gut an

LASK-Coach Valérien Ismaël konzentriert sich bereits auf das nächste Spiel
LASK-Coach Valérien Ismaël konzentriert sich bereits auf das nächste Spiel

Nur Goalie Alexander Schlager spielt von den LASK-Stammspielern gegen die WSG Tirol durch, trotzdem reicht es vor dem Champions-League-Playoff zu einem Punktgewinn gegen den Aufsteiger.

Der LASK hat im vierten Spiel in der Bundesliga erstmals nicht gewonnen. Coach Valérien Ismaël konnte mit dem Heim-1:1-Remis gegen Aufsteiger WSG Tirol aber gut leben. Trotz laut Ismaël "ungewöhnlich starker" Rotation blieb sein Team unbesiegt. Wichtiger war am Samstag Kräfte für das am Dienstag in Linz über die Bühne gehende Champions-League-Playoff-Duell mit Club Brügge zu sparen.

Da haben die Linzer die Chance, den Grundstein für den historischen Einzug in die Gruppenphase der Königsklasse zu legen. "Es wird wieder um Details gehen. Wir müssen mit Freude und Mut ins Spiel gehen, um uns eine gute Ausgangslage zu verschaffen", blickte Ismaël bereits nach vorne. Die Brust ist nach den Siegen gegen den FC Basel in der dritten Qualirunde (2:1 und 3:1) jedenfalls breit. "Diesmal haben wir den Glauben auf unserer Seite, es schaffen zu können", sagte der Franzose. Er rechnete aber im mit 14.000 Zuschauern ausverkauften Linzer Stadion mit einer höheren Hürde als zuletzt. "Brügge ist eine Intensität höher als Basel einzustufen", meinte Ismaël.

LASK-Verteidiger Wiesinger: "Bei uns gibt es keinen zweiten Anzug"

Um dafür gerüstet zu sein, erhielten viele Stammkräfte am Samstag eine Pause. Nur Goalie Alexander Schlager spielte vom "A-Team" durch. Gernot Trauner (bis zur 64.) und James Holland (bis zur 53.) wurden ausgewechselt, Philipp Wiesinger (ab der 64.) und Peter Michorl (ab der 53.) eingetauscht. Mit dem Jokerduo kam viel Schwung, und das 1:1 resultierte aus einer Kombination der beiden. Wiesinger lenkte den Ball nach einem Michorl-Corner mit der Zehenspitze ins Tor. "Es ist immer wichtig, mit einem positiven Gefühl ins nächste Spiel zu gehen", erklärte Wiesinger.

Die Stammspieler konnten mit ihrer Verbannung auf die Bank oder Tribüne gut leben. "Ich freue mich, dass es die Mannschaft so gut angenommen hat", sagte Ismaël. Laut Wiesinger seien alle Kaderspieler wichtig für den Erfolg. "Bei uns gibt es keinen zweiten Anzug", betonte der 25-jährige Defensivspieler. Die Elf vom Samstag habe ihre Sache gut gemacht. "Ich denke nicht, dass es zu viel Rotation war. Man hat ja gesehen, dass wir viele Torchancen hatten", analysierte Wiesinger. Kapitän Gernot Trauner sah es ähnlich: "Wir haben das Spiel im Griff gehabt und eine super Leistung geboten, nur die Chancenverwertung hat zu wünschen übrig gelassen."

João Klauss, Thomas Goiginger oder Samuel Tetteh hätten die Kugel wohl versenkt bei den Chancen, die die Jungstürmer Marko Raguž und Thomas Sabitzer vergaben. "Es hat vorne an Effektivität gefehlt", wusste auch Ismaël. Dazu kam Pech, wurde doch ein Elfmeterfoul an Raguž nach einer halben Stunde nicht geahndet. "Aus meiner Sicht war das Elfmeter", befand der LASK-Trainer. Doch nicht nur deshalb ärgerte er sich über den Referee, nachdem er zum zweiten Mal in dieser Saison die gelbe Karte gesehen hatte. "Emotionen gehören zum Fußball dazu. Wenn wir nur brav an der Seitenlinie stehen, das kann es doch nicht sein", meinte Ismaël.

WSG "kann mit dem Punkt gut leben"

Die Linzer blieben erster Verfolger von Titelverteidiger Salzburg, der den Vizemeister vorerst um zwei Punkte abgehängt hat. "Nach vier Spielen zehn Punkte, das kann sich sehen lassen. Ich bin zufrieden, auch mit dem Rotationsprinzip", zog Ismaël ein positives Zwischenresümee. Und Wiesinger ergänzte: "Wir haben gewusst, dass wir nicht alle Spiele gewinnen werden." Der Aufsteiger aus Tirol hat als Sechster fünf Zähler weniger. "Man spürt, dass beim LASK von den Zuschauern bis zum Zeugwart alle vor Selbstvertrauen strotzen. Da in Pasching werden nicht viele Teams Punkte machen, ich kann mit dem Punkt gut leben", schilderte Tirol-Trainer Thomas Silberberger.

Die gute Gegneranalyse sei ein wichtiger Faktor für den Achtungserfolg gewesen. "Wir waren gut vorbereitet. Es ist wichtig, immer auch einen Plan B zu haben, die Umstellung auf die Viererkette hat gut funktioniert", meinte der Tiroler. Vorne glänzte wieder Zlatko Dedič. Der Slowene traf zum dritten Mal für seinen neuen Arbeitgeber. "Im Sechzehner haben wir einfach eine Kobra", kamen von Assistgeber Lukas Grgić lobende Worte.

apa