21.08.2019 12:00 Uhr

Friedhelm Funkel verrät sein Erfolgsrezept

Kein bisschen müde: Düsseldorfs Trainer Friedhelm Funkel
Kein bisschen müde: Düsseldorfs Trainer Friedhelm Funkel

Friedhelm Funkel überraschte mit Fortuna Düsseldorf gleich wieder zum Saisonauftakt. Der 65 Jahre alte Trainer bekommt derzeit die Anerkennung, die ihm jahrelang versagt geblieben ist.

Zu Wochenbeginn erhielt Funkel den "Sport Bild"-Award für die "Überraschung des Jahres". Bei der vom "kicker" durchgeführten Wahl zum Trainer des Jahres wurde der 65-Jährige Zweiter hinter Champions-League-Sieger Jürgen Klopp vom FC Liverpool und damit bestplatzierter Bundesligatrainer und für das Fachblatt "11Freunde" war der frühere Profi schlichtweg der Trainer der Saison 2018/19.

Auf der Zielgeraden seiner Trainerlaufbahn erhält Funkel die Anerkennung, die ihm trotz vielfältiger Erfolge jahrelang verwehrt wurde. "Das freut mich, aber ich weiß, dass man Erfolg nur als Team haben kann", sagt der gebürtige Neusser und verweist aus sein Funktionsteam, die Klubverantwortlichen, seine Spieler und auch auf seine Ehefrau Anja: "Wir unterhalten uns viel über Fußball, sie ist ein sehr große Hilfe für mich."

Mit dieser Unterstützung schaffte es der mit sechs Aufstiegen erfolgreichste Zweitliga-Trainer in der vergangenen Saison, den als Absteiger Nummer eins gehandelten Aufsteiger auf Platz zehn zu führen. Und auch zum Start der neuen Saison überraschte die Fortuna gleich wieder mit einem 3:1 bei Werder Bremen. Dieses Ergebnis dürfte Funkel in seinem Beschluss gestärkt haben, trotz seines "Rentenalters" weiter im Stahlbad Bundesliga mitzumischen.

Fortuna Düsseldorf "auf jeden Fall" Funkels letzte Trainerstation

"Freunde haben mir geraten, nach dem Erfolg in der vergangenen Saison aufzuhören. Aber das kann ich nicht. Ich habe nach wie vor viel Spaß an meinem Job und fahre jeden Morgen mit einem Lächeln zum Training", berichtet Funkel, der trotz der Abgänge seiner Torjäger Dodi Lukebakio und Benito Raman (je 10 Tore) einmal mehr zuversichtlich die Mission Klassenerhalt angeht.

"Es wird schwer, die gute Platzierung der vergangenen Saison zu wiederholen, aber ausschließen will ich das auch nicht. Rang 15 ist unser Ziel", sagte der passionierte Tennisspieler und Brauchtumsfreund, für den Fortuna "auf jeden Fall meine letzte Trainerstation ist".

Das Geheimnis seines Erfolges fasst Funkel, der mehr als 1300 Bundesliga-Spiele als Trainer und Spieler absolviert hat, in nur wenigen Worten zusammen: "Normalität und Vertrauen." Zwar hat auch Funkel mittlerweile viele Experten um sich herum, aber grundsätzlich gelte immer noch: "Den Fußball kann man nicht neu erfinden."

Funkels Erfolgsrezept: "Ich vertraue meinen Spielern und sie vertrauen mir"

Das unterstrich auch der ehemalige Bundestrainer Berti Vogts zu Wochenbeginn in seiner "t-online"-Kolumne: "Düsseldorf ist die Überraschung des ersten Spieltags. Ganz ohne Schnickschnack oder taktische Experimente bereichern sie die Bundesliga."

Grundlage seiner Arbeit sei das Vertrauen, betont Funkel: "Ich vertraue meinen Spielern und meine Spieler vertrauen mir." Das bestätigte auch der im Sommer zum Ligakonkurrenten Schalke 04 gewechselte Raman, der wegen Verzögerungen bei den Vertragsverhandlungen zu Beginn der Vorbereitung noch bei der Fortuna antanzen musste.

"Der Trainer verstand mich und achtete im Training darauf, dass ich mich nicht verletze und der Wechsel somit nicht gefährdet wird. Dafür bin ich ihm heute noch sehr dankbar", sagte Raman der "Sport Bild".