21.08.2019 15:58 Uhr

FC Bayern will sich mit Boateng-Abschied beschäftigen

Verlässt Boateng den FC Bayern noch?
Verlässt Boateng den FC Bayern noch?

Der Kader des FC Bayern ist nach den jüngsten Verpflichtungen endlich gut aufgestellt, abgeschlossen sind die Planungen des Rekordmeisters damit aber noch nicht. In beide Richtungen könnte in den nächsten zwei Wochen noch etwas passieren. Zu möglichen Abgängen hat nun Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge deutliche Signale gesendet.

Die Transfers von Philippe Coutinho, Ivan Perisic und Mickael Cuisance haben beim FC Bayern direkte Auswirkungen auf die mögliche Spielzeit von Renato Sanches, die Transfers von Benjamin Pavard und Lucas Hernández heizen den Konkurrenzkampf für Jérôme Boateng an. Beide Spieler wären mit einer Reservistenrolle in München nicht zufrieden, beiden Spielern wird der Rekordmeister aber auch keine Steine in den Weg legen. 

"Renato ist ein Spieler, der natürlich spielen will, ich habe ein Stück weit Verständnis dafür", erklärte Karl-Heinz Rummenigge am Mittwoch gegenüber "Sky". Dass dies im dicht besetzten Bayern-Kader nicht einfach wird, stellte der 63-Jährige einmal mehr heraus. "Wir werden mit ihm und seinem Berater sprechen und dann wird man darüber befinden", ließ Rummenigge die Möglichkeit eines Verkaufs offen.

Noch in der Sommerpause hatte der FC Bayern einen Abgang von Renato Sanches ausgeschlossen. Rummenigge wolle nun "eine Lösung finden", die für Spieler, Trainer und Klub "am Ende des Tages tragbar" sei.

Boateng droht Reservistenrolle in München

Gleiches gilt für Abwehrspieler Jérôme Boateng, der zum Ende der Vorsaison zunächst aussortiert wurde, in der Vorbereitung allerdings gute Auftritte zeigte. Zum Bundesliga-Auftakt saß der 30-Jährige dennoch nur auf der Bank, da Niklas Süle und Benjamin Pavard den Vorzug erhielten. Spätestens wenn auch noch Lucas Hernández einsatzbereit ist, wird Boateng über die Rolle des Reservisten nicht hinauskommen. 

"Jérôme ist ein Spieler, der spielen will und wenn er jetzt nicht in einer gewissen Regelmäßigkeit spielt, wird er auch nicht zufrieden sein", so Rummenigge weiter und stellte klar: "Wenn er den Klub verlassen möchte, muss er uns das mitteilen. Dann werden wir uns damit befassen. Aber die grundsätzliche Aussage muss von ihm kommen."

Sollte bis zum Transferschluss noch ein gutes Angebot für den Abwehrspieler eingehen, kann er den Klub nach "Sport Bild"-Infos daher verlassen. Die Rede ist von rund 25 Millionen Euro, die ein Interessent auf den Tisch legen müsste.

Ob Boateng einem Wechsel letztlich zustimmen würde, steht allerdings auf einem anderen Blatt. Der ehemalige Nationalspier betonte zuletzt immer wieder, dass er wieder angreifen wolle. Dass er das nur bei einem ambitionierten Verein kann, der auch in der Champions League spielen wird, liegt auf der Hand.

Hat der FC Bayern noch 250 Mio. Euro zur Verfügung?

Neben möglichen Abgängen geht es in den letzten Tagen des Transferfensters wohl aber auch darum, den Kader vor allem im defensiven Mittelfeld breiter aufzustellen. Geht es nach Niko Kovac und Co., verpflichten die Münchner in den kommenden zwei Wochen noch einen Sechser.

Mit Marc Roca (Espanyol Barcelona) hatte der FC Bayern bereits einen Kandidaten gefunden, allerdings machte der Rekordmeister angesichts der festgeschriebenen Ablösesumme in Höhe von 40 Millionen Euro doch noch einen Rückzieher. Das Problem der fehlenden Absicherung in der Zentrale, das unter anderem beim 2:2 gegen Hertha BSC deutlich wurde, ist damit lediglich aufgeschoben und nicht aufgehoben.

Dass sich der FC Bayern trotz der bisherigen Investitionen noch neue Spieler leisten kann, steht außer Frage. Laut "Sport Bild" stehen dem Klub immer noch 250 Millionen Euro zur Verfügung. Wie viel davon für eine Verpflichtung von Leroy Sané im Sommer 2020 vorgesehen ist, ist nicht klar, und dürfte zudem davon abhängen, ob der Nationalspieler seine Zukunft nicht doch bei ManCity sieht und sich zu einer Vertragsverlängerung hinreißen lässt.