12.09.2019 14:24 Uhr

Coutinho oder Müller? Kovac lässt Personalfragen offen

Niko Kovac trifft mit dem FC Bayern im Topspiel auf RB Leipzig
Niko Kovac trifft mit dem FC Bayern im Topspiel auf RB Leipzig

Bayern Münchens Trainer Niko Kovac blickt optimistisch auf das Bundesliga-Topspiel am Samstag bei Tabellenführer RB Leipzig. "Ich bin guten Mutes", sagte der Kroate am Donnerstag, betonte allerdings: "Es wird ein heißer Tanz, ein sehr wichtiges Spiel für uns, aber auch für Leipzig. Wir wissen, was uns erwartet, es wird ein enges Spiel, ein Abnutzungskampf."

Vor den ersten englischen Woche der Saison sieht der 47 Jahre alte Bayern-Coach sein Team, das mit einem Sieg auf Rang eins rücken würde, gerüstet. "Ich finde, wir sind gut reingekommen, aber jetzt geht's los. Jetzt haben wir sechs Spiele bis zur nächsten Pause, jetzt wollen wir uns positionieren", sagte Kovac, der sich weder taktisch noch personell in die Karten schauen lassen wollte.

Auch ob der brasilianische Stareinkauf Philippe Coutinho nach den Länderspielen mit der Selecao und seiner späten Rückkehr am Donnerstag eingesetzt werde oder womöglich Thomas Müller eine Startelfchance erhalte, verriet Kovac nicht. "Ich kann es noch nicht sagen. Wir müssen abwarten, wie Philippe sich fühlt, die Reise schlaucht. Jeder muss mit 100 Prozent auflaufen", sagte er.

Leipzig, so erklärte Kovac, habe durch die zunehmende internationale Erfahrung und Trainer Julian Nagelsmann "Kleinigkeiten dazubekommen, die die Mannschaft besser machen". Der FC Bayern werde die Sachsen "sehr ernst" nehmen. "Uns wird alles abverlangt, aber wir fahren mit dem Selbstvertrauen dahin, dass wir gewinnen möchten", sagte Kovac: "Es ist nicht so, dass der Gegner wächst und wir stehenbleiben. Wir entwickeln uns auch."


Die wichtigsten Aussagen von Niko Kovac im Überblick:

Ist Leipzig durch mehr Erfahrung gefährlicher geworden?

Jedes Spiel in der Bundesliga ist hilfreich. Internationale Spiele sind noch hilfreicher. Das hilft jedem Klub. Das hilft aber auch meiner Mannschaft. Wir entwickeln uns auch von Woche zu Woche weiter. Aber es stimmt: Leipzig hat sich weiterentwickelt. Es wird eng, es wird knapp. Davon kann man ausgehen. Ich hoffe, dass wir die Glücklichen sein werden.

Hat Gnabry auch bei Ihnen eine Stammplatzgarantie?

Das kann ich so in der Form nicht sagen. Wir haben sehr, sehr gute Spieler hier. Aber er wird hier auch seine Spiele machen. Nationalmannschaft und Klub kann man aber nicht immer vergleichen.

Wie sehr wollen Sie einen Einsatz von Coutinho?

Jeder Spieler muss mit 100 Prozent auflaufen. Das fordert nicht nur der FC Bayern, sondern auch der Gegner. Wir können nicht irgendwo mit 80, 90 Prozent auflaufen. Wir werden mit den Spielern sprechen. Länderspiele sind Anstrengungen, die ein Spieler erstmal verkraften muss. Jeder wird auf seine Spiele kommen.

Spielt die Champions League im Kopf schon eine Rolle?

Wir schauen uns Belgrad an, aber für die Aufstellung gegen Leipzig spielt es keine Rolle. Ich lasse das Spiel am Samstag erstmal auf mich wirken. Danach werden wir die Mannschaft so vorbereiten, dass sie Belgrad kennenlernt.

Fängt Coutinho an? Oder darf Müller ran?

Wir müssen erstmal abwarten, wie Coutinho zurückkommt. Dann werden wir mit ihm reden. Es war wichtig, dass er zwei Spiele mit Brasilien gemacht hat. Klar ist so eine Reise sehr anstregend. Und wir haben mit Thomas jemanden, der im letzten Spiel sehr gut gespielt hat. Wie das am Wochenende aussieht, kann und möchte ich hier nicht sagen. 

Wie bereitet man die Mannschaft auf das RB-Spiel vor?

Wenn man sich die ersten Spiele von Leipzig anschaut, gab es hohes Pressing. Aber es gab auch schon Spiele, wo sie es nicht gemacht haben. Die Spieler wissen, wie sie eine Lösung finden können und letztlich auch finden müssen. 

Was wird es für ein Spiel am Samstag?

Die letzten Spiele gegen Leipzig waren knapp. Das wird auch am Wochenende so sein. Es wird ein Abnutzungskampf. Man muss versuchen da gegenzuhalten. Wir wissen, dass wir auf eine gute Mannschaft treffen. Ich glaube, dass uns alles abverlangt wird. Aber wir fahren da mit Selbstvertrauen hin.

Wie ist die Situation von Leon Goretzka?

Leon Goretzka geht es gut. Die OP ist gut verlaufen. Ich hoffe, dass er so schnell wie möglich wieder dabei sein wird. Wenn man einen Schlag abbekommt, kann es zu Einblutungen kommen. Dabei ist es zu Komplikationen gekommen. Wir haben uns für die OP entschieden.

Wie kompliziert ist die Vorbereitung auf das Spiel?

Die Zeiten, in denen klar war, welches System der Gegenüber spielt, sind vorbei. Es ist immer ein Abtasten. Man muss sowohl die Lösung A als auch die Lösung B des gegnerischen Trainers vorbereiten.

Haben Sie Leipzig bis zum Schluss auf dem Zettel?

Natürlich ist es ein wichtiges Spiel für uns, aber auch für Leipzig. Nach einer Länderspielpause ist es immer so, dass das Trainingspensum nicht normal absolviert werden kann. Da muss man sehen, wie sich das entwickelt. Neben Leipzig muss man auch Dortmund und Leverkusen auf dem Zettel haben. Diese Vier werden alles untereinander ausspielen. Wir wissen, dass uns ein heißer Tanz erwartet.