Auch nach seinem Wechsel vom FC Bayern München zum OSC Lille kann Renato Sanches nicht überzeugen. Gérard Lopez, Präsident des französischen Erstligisten, hat den 22-Jährigen nun in Schutz genommen und den deutschen Rekordmeister kritisiert.

"Wir versuchen, ihn aufzubauen. Bei Benfica war er zuhause. Beim portugiesischen Nationalteam war er zuhause. Doch als er zu Bayern ging, war er dort verloren", sagte Lopez in der TV-Sendung "Canal Football Club".

Der FC Bayern sei zwar ein "großartiger Verein, aber vielleicht nicht der richtige Klub für junge Spieler, die kein Deutsch sprechen", ergänzte der Lille-Präsident und betonte: "Er ist ein Spieler, der Zeit braucht. Bei uns hat er keinen Druck."

Lopez geht fest davon aus, dass Sanches den OSC früher oder später als Schlüsselspieler anführen wird: "Wenn ich höre, dass Renato Sanches ein schlechtes Match gemacht hat, dann muss ich lachen, weil es dieselben Leute sind, die in einem Jahr sagen werden, dass Renato Sanches großartig ist."

Lille-Coach: "Man muss geduldig und nachsichtig mit ihm sein"

Auch Lille-Coach Christophe Galtier stellte sich hinter seinen Schützling: "Man muss geduldig und nachsichtig mit ihm sein. Renato arbeitet viel. Ich möchte nicht, dass der ganze Druck auf ihm lastet. Er muss sich anpassen, sein Tempo wiedererlangen." Doch nur, weil er Renato Sanches heißt, müsse er nicht der Retter des Teams sein, so Galtier.

Nach drei vollkommen enttäuschenden Jahren inklusive einer gefloppten Leihe nach Swansea hatte Sanches den FC Bayern im Sommer Richtung Frankreich verlassen. Doch auch bei Champions-League-Teilnehmer Lille konnte er bislang nicht Fuß fassen. Der Portugiese stand erst drei Mal auf dem Platz, davon nur einmal über 90 Minuten.