27.09.2019 10:32 Uhr

Pyro-Attacke: Ex-BVB-Keeper mit Leuchtraketen beschossen

Pyro-Attacke auf Ex-BVB-Keeper Zlatan Alomerovic
Pyro-Attacke auf Ex-BVB-Keeper Zlatan Alomerovic

Schock für Zlatan Alomerovic, langjähriger Keeper der zweiten Mannschaft von Borussia Dortmund und ehemaliger dritter Torhüter der BVB-Profis: Der 28-Jährige wurde beim Pokalspiel seines aktuellen Klubs Lechia Danzig beim Drittligisten Gryf Wejherowo von Fan-Chaoten mit Leuchtraketen beschossen.

"Das war absoluter Wahnsinn. Unfassbar! Ich habe gesehen, wie die zwei vorherigen Raketen in die Luft gingen. Die dritte Rakete ging dann in meine Richtung. Man wollte mich treffen", schilderte Alomerovic die Attacke in der 27. Minute der Partie gegenüber "Reviersport. "Ich habe das Geschoss im letzten Augenblick gesehen und bin instinktiv zur Seite gesprungen. Das Ding flog vielleicht einen halben Meter an meiner Hüfte vorbei. Ich will mir gar nicht ausmalen, was da hätte passieren können. Ich hatte in diesem Augenblick große Angst."

Ein Spielabbruch erfolgte nicht, die Begegnung lief nach einer kurzen Unterbrechung weiter. "Ich habe den Schiedsrichter gefragt, ob er uns garantieren kann, dass die Chaoten uns und vielleicht auch ihn nicht weiter beschießen werden. Doch nach einer kurzen Stadiondurchsage ging es weiter. Zudem haben die Gryf-Verantwortlichen zwei oder drei weitere Ordner in den Fanblock hingeschickt. Lächerlich!", wetterte Alomerovic.

Lechia-Fans waren zu dem Derby nicht zugelassen. Dennoch versagten offenbar die Sicherheitskräfte.

Zlatan Alomerovic: "Für mich ist das alles unbegreiflich"

"Es waren bestimmt 20 Polizei-Busse im Einsatz und die Sicherheitskräfte bekommen es nicht hin ein paar Idioten unter Kontrolle zu bekommen. Die konnten in aller Ruhe ihre Feuerwerkskörper positionieren und abschießen. Für mich ist das alles unbegreiflich. Ich konnte mich danach ja gar nicht mehr auf das Spiel konzentrieren und habe immer in die Richtung des Gryf-Fanblocks geschaut, ob die nicht noch weiter auf mich schießen", sagte Alomerovic.

Dass sein Team einen 0:2-Rückstand noch in einen 3:2-Sieg verwandelte, war für den Schlussmann "das einzig Gute an diesem Tag". Alomerovic klagte: "Ich habe die ganze Nacht nicht geschlafen. So etwas vergisst man nicht so schnell."

Alomerovic war 2006 in die Jugendabteilung des BVB gewechselt, hütete von 2010 bis 2015 das Tor der Zweitvertretung und fungierte ab 2012 zusätzlich als Nummer drei der Profis. Zu einem Bundesligaeinsatz reichte es für den Deutsch-Serben jedoch nicht.

Nach kurzen Gastspiele beim 1. FC Kaiserslautern und bei Korona Kielce wechselte Alomerovic im Sommer 2018 nach Danzig.