14.10.2019 13:53 Uhr

Naiven Schweizern droht der Super-GAU

Vladimir Petkovic und den Schweizern droht das EM-Aus
Vladimir Petkovic und den Schweizern droht das EM-Aus

Unerklärliche Konzentrationsmängel der Mannschaft, ungeheurer Druck für den Trainer: Es spitzt sich zu für die Schweiz. Gelingt der "Nati" im Showdown gegen Irland nicht der ersehnte Befreiungsschlag, droht dem mit Bundesliga-Stars gespickten Team immer mehr ein unfreiwilliger Sommer-Urlaub im kommenden Jahr. Und Vladimir Petkovic arges Ungemach.

Als "Schicksalstag" oder "Endspiel" deklarieren Schweizer Medien die EM-Qualifikationspartie am Dienstag in Genf mit Blick auf den Trainer, Petkovic rückt angesichts der schwachen Ergebnisse immer stärker in den Fokus. Der 56-Jährige braucht einen Auftritt, mit dem die Schweizer ihren Patzer der 0:1-Niederlage vom Samstag in Dänemark wieder geraderücken.

"Wir haben es immer noch in den eigenen Händen", sagte Torwart Yann Sommer von Borussia Mönchengladbach dem "kicker" und gab sich kämpferisch. Aktuell haben die Schweizer mit einem Spiel weniger vier Punkte Rückstand auf die Dänen und Iren (jeweils 12). Sie brauchen einen Sieg, auch als Signal. Die Stimmung im Umfeld hatte zuletzt unter einem sich ständig wiederholenden Fehlerbild gelitten: Die späten Gegentore in Serie sorgten für Frust.

Späte Gegentore als größtes Problem

Vom "Versagen der Schweizer", schrieb die "Basler Zeitung", nachdem Sommer in Kopenhagen den Ball nach einem späten Treffer des Leipzigers Yussuf Poulsen (85.) aus dem Netz holen musste. "Feierabend nach 84 Minuten: So verblödelt die Nati die EM-Teilnahme", wertete "sport.ch". Und das "St. Galler Tagblatt" listete die Zahlen des Grauens auf. Die Minuten, in denen Petkovics Team schon zuvor in diesem Jahr in Spielen gegen Dänemark (3:3), Portugal (1:3) und Irland (1:1) späte Gegentore kassiert hatte: 84., 85., 88., 88., 90., 90+3. Da kann man schon von einem Problem sprechen.

Petkovic hatte vor dem Dänemark-Spiel noch versucht, die Thematik abzutun. Das konnte er nach der "harten Niederlage" nicht mehr, denn Age Hareide wies explizit darauf hin. "Wir wussten, dass sie gegen Ende immer einknicken", sagte Dänemarks Nationaltrainer wenig schmeichelhaft für die Schweizer Auswahl, die lange gut gespielt und die besseren Chancen besessen hatte.

"Dumm und naiv"

"Es gelingt uns nicht, die Konzentration während 90 Minuten bei 100 Prozent zu halten", sagte Sommer. Fabian Schär, einst bei 1899 Hoffenheim unter Vertrag, urteilte noch schärfer: "Dumm und naiv" habe sich die Mannschaft verhalten, die mit elf bundesligaerfahrenen Profis in die Partie gestartet war. Und nun mächtig unter Druck steht.

Denn auf eine mögliche Quali durch die Hintertür Nations League will in der Schweiz niemand hoffen.