21.10.2019 20:39 Uhr

Matthäus vermisst Kovacs "Fingerspitzengefühl" bei Müller

Lothar Matthäus hätte Thomas Müller gegen Augsburg aufgestellt
Lothar Matthäus hätte Thomas Müller gegen Augsburg aufgestellt

Die Debatte um Bankdrücker Thomas Müller beim FC Bayern München nimmt kein Ende. Nun äußerte sich Lothar Matthäus mit kritischen Worten zu dem Thema.

"Der Umgang mit Thomas Müller lässt vielleicht ein bisschen Fingerspitzengefühl vermissen", schrieb Matthäus in seiner "Sky"-Kolumne: "Ich hätte es am Wochenende anders gemacht und Müller nach fünf Spielen auf der Bank und der Länderspielpause in Augsburg aufgestellt. Das hätte jeder verstanden."

Der Rekordnationalspieler hat allerdings auch Verständnis für Kovac. "Er wollte gegen einen abwartenden und defensiv denkenden Gegner den Zauberer Coutinho und nicht den Arbeiter Müller. Er wollte den Spieler, der mit einem Pass eine ganze Abwehr auseinandernimmt", erklärte Matthäus.

Dass Kovac vermehrt in der Kritik steht, kann der 58-Jährige nur bedingt nachvollziehen. "Wenn ich einen Umbruch einläute, muss ich Team und Trainer Zeit geben. Im letzten Jahr wurde Kovac vorgeworfen, er könne keine Offensive. Jetzt, nach zehn Gegentoren in acht Spielen, wird die Defensive kritisiert", erklärte der Weltmeister von 1990.

Gerade die Abwehr sei aber komplett neu aufgestellt: "Joshua Kimmich spielt nicht mehr rechts. Mats Hummels ist weg, Lukas Hernández und Benjamin Pavard sind neu." Diese Konstellation müsse sich erst einmal finden. "Das geht nicht in ein paar Wochen und funktioniert dann perfekt", betonte Matthäus.

"Süle wird bei der EM für Deutschland spielen"

In seiner Kolumne bezog er auch zur Verletzung von Niklas Süle Stellung. "Die Bayern müssen aber auf keinen Fall nachrüsten. Martínez, Pavard, Hernández und Boateng sind mehr als genug", stellte Matthäus klar.

Der 58-Jährige ist sich außerdem sicher, dass Süle passend zur EM fit sein wird: "Süle wird bei der EM für Deutschland spielen und vor dem Turnier mehr Spiele gemacht haben, als Manuel Neuer vor der WM 2018."