30.10.2019 12:57 Uhr

Wagner explodiert in China - Dämpfer für Kagawa

Sandro Wagner mischt Tianjin Teda auf, Kagawa muss sich mit Saragossa steigern
Sandro Wagner mischt Tianjin Teda auf, Kagawa muss sich mit Saragossa steigern

Viele bekannte Gesichter aus der Fußball-Bundesliga spielen weitgehend unbeachtet von den deutschen Medien im Ausland. Heute im sport.de-Rampenlicht: Ein ehemaliger Stürmer des FC Bayern in Torlaune, ein BVB-Fanliebling in der Ergebniskrise und ein Ex-Nationalspieler im Fürstentum Monaco.

Während seiner Zeit als Bundesligaspieler fiel Sandro Wagner vor allem durch seine markigen Sprüche auf. An Selbstvertrauen mangelte es dem selbsternannten "besten deutschen Stürmer" wahrlich nie.

Nachdem der bullige Torjäger in Darmstadt und Hoffenheim einen zweiten Karrierefrühling erlebt hatte, wechselte er unter großer Beachtung zum FC Bayern. Im Sturmzentrum des deutschen Rekordmeister überzeugte Wagner zwar mit guten Leistungen, konnte sich aber letztendlich nicht gegen Robert Lewandowski durchsetzen.

Sein vorzeitiger Abschied aus München im Januar 2019 überraschte daher weniger, sein Transferziel zum chinesischen Klub Tianjin Teda dagegen schon. 

Dass der großgewachsene Stürmer das Toreschießen nicht verlernt hat, stellte er zur Freude des von Uli Stielike trainierten Klubs zuletzt eindrucksvoll unter Beweis. Elf Treffer in den letzten 15 Spielen sprechen eine eindeutige Sprache.

Ist Wagner nicht gerade aufgrund einer Sperre außer Gefecht, was bereits zweimal der Fall war, trifft er mittlerweile regelmäßig, zuletzt sogar sechsmal in Folge, und zeigt sich nach Anlaufschwierigkeiten zu Jahresbeginn (kein Tor in zehn Spielen) in bestechender Form.

Auch wenn Tianjin Teda mit Platz acht in der Chinese Super League noch Luft nach oben hat, scheint Wagner endlich im Reich der Mitte angekommen zu sein.

Für die Zeit nach der aktiven Profikarriere schweben dem achtmaligen deutschen A-Nationalspieler bereits konkrete Pläne vor. "Ich will auf jeden Fall eine Trainer-Karriere starten. Ich werde auf jeden Fall zu Bayern zurückkehren. Aber ich habe ja noch ein paar Jahre als Spieler und die will ich jetzt auch genießen", so Wagner unlängst im "Doppelpass".

Ob der extrovertierte Stürmer dafür am Ende doch noch einmal in die Bundesliga zurückkehrt, blieb offen.

Ex-BVB-Star kassiert Dämpfer im Aufstiegsrennen

Ähnlich wie Wagner hat auch der ehemalige BVB-Fanliebling Shinji Kagawa große Ambitionen bei seinem neuen Klub. Mit dem Wechsel zum spanischen Zweitligisten Real Saragossa erfüllte sich der 30-Jährige im Sommer einen persönlichen Traum und wurde bei seiner Ankunft gleich frenetisch bejubelt.

Bei den Aragoniern ist der quirlige Japaner seit Saisonbeginn im Mittelfeld gesetzt. Gemeinsam mit Kagawa will der Europapokalsieger der Pokalsieger aus dem Jahre 1995 schleunigst wieder in die höchste spanische Spielklasse aufsteigen.

Nach starkem Saisonstart zeigte die Formkurve zuletzt aber eher nach unten. In den letzten fünf Spielen verbuchte Saragossa vier Niederlagen.

Auch der 97-fache A-Nationalspieler Japans konnte die Negativserie nicht stoppen und strahlt aktuell keine Torgefahr aus: Seinen letzten Treffer erzielte Kagawa Mitte September beim 3:1-Sieg gegen Extremadura UD.

Mit vier Punkten Rückstand auf den Tabellenzweiten ist für Saragossa aber weiterhin alles möglich. Insbesondere wenn Kagawa es schafft, dem Spiel - wie zu seinen besten Dortmunder Zeiten - den eigenen Stempel aufzudrücken.

Ehemaliger Leverkusener kämpft um Stammplatz

Einen ähnlichen Rückstand auf die oberen Tabellenplätze weist auch die AS Monaco mit dem dreimaligen deutschen A-Nationalspieler Benjamin Henrichs in der Ligue 1 auf.

Der 22-jährige Ex-Leverkusener feierte zwar vor wenigen Tagen nach zehn Wochen Verletzungspause sein Comeback für die Monegassen, hat seinen Stammplatz unter Coach Leonardo Jardim jedoch verloren.

Im Sommer wurde der vielseitig einsetzbare Abwehrspieler noch mit einem Transfer in die Bundesliga in Verbindung gebracht. Die von Monaco aufgerufenen 35 Millionen Euro schreckten die Interessenten (u.a. FC Bayern) aber ab. Ein Leihgeschäft zu Werder Bremen kam für den französischen Meister von 2017 nicht in Frage.

Für Henrichs, der im Fürstentum noch bis 2023 unter Vertrag steht, gilt es nun, zurück zu alter Stärke zu finden, um sich so auch wieder in den Fokus der Nationalmannschaft zu spielen.

Jonas Schlott