06.11.2019 14:59 Uhr

Wolfsburg mit Kampfansage vor Gent-Spiel

VfL-Coach Oliver Glasner wünscht sich gegen Gent ein Erfolgserlebnis
VfL-Coach Oliver Glasner wünscht sich gegen Gent ein Erfolgserlebnis

Ein großer Schritt Richtung K.o-Runde oder der nächste Rückschlag? Der VfL Wolfsburg steht nach zwei bitteren Niederlagen vor einem richtungsweisenden Duell in der Europa League gegen KAA Gent.

Mit einem Sieg am Donnerstag würde der VfL die derzeit punktgleichen Belgier distanzieren und wäre wohl kaum noch von den ersten beiden Plätzen in Gruppe I zu verdrängen.

"Das ist unser Wunsch und unser Ziel: Wir wollen die Knockout-Phase erreichen", sagte Wolfsburgs Top-Stürmer Wout Weghorst, und auch Trainer Oliver Glasner ließ keinen Zweifel an der Bedeutung der Partie: "Es ist ein wichtiges und ein vorentscheidendes Spiel."

Bedeutsam ist das Kräftemessen mit Gent in doppelter Hinsicht: Zum einen, um das anvisierte Überwintern in Europa zu sichern. Zum anderen, um sich nach der 1:6-Klatsche im DFB-Pokal gegen RB Leipzig und nach dem 0:3 am Samstag bei Borussia Dortmund in der Fußball-Bundesliga nicht in einen Negativstrudel ziehen zu lassen. "Klar ist, dass wir morgen auf Sieg spielen", sagte Glasner auch deshalb. "Für uns ist auch wichtig, dass wir wieder zurückkehren auf die Siegerstraße."

Zuletzt klappte beim VfL vieles nicht mehr mit der Selbstverständlichkeit der ersten Saisonwochen, in denen Wolfsburg 13 Pflichtspiele in Serie ungeschlagen geblieben war. Die Niederlagen sind für Glasner eine neue Situation, von der sich seine Mannschaft nach Angaben des Coaches aber bislang nicht runterziehen lässt.

Das Hinspiel sorgte für Streit beim VfL Wolfsburg

Er sei "extrem beeindruckt", wie sich seine Spieler im Training präsentiert hätten, sagte der 45 Jahre alte Österreicher. Trotz der vielen Spiele in kurzer Zeit, kann er auf alle zuletzt fitten Profis zurückgreifen. Keine Selbstverständlichkeit und "sehr erfreulich", wie Glasner sagte.

Vor dem Tabellendritten der Pro League sind die Wolfsburger gewarnt: Im Hinspiel führte der VfL früh mit 2:0 und musste sich nach einem Doppelpack von Roman Yaremchuk doch mit einem Remis begnügen - das 2:2 fiel erst in der vierten Minute der Nachspielzeit. Wolfsburgs Geschäftsführer Jörg Schmadtke war anschließend so sauer, dass er sich nicht wie sonst üblich nach der Partie bei den Spielern in der Kabine bedankte.

"Ich kann mit Mannschaften nichts anfangen, die überheblich agieren und denken, sie müssten den Gegner vorführen", begründete er dies in der "Wolfsburger Allgemeinen Zeitung" jüngst. "Das war zumindest mein Eindruck, der kann auch falsch gewesen sein."

Überheblichkeit nein, Selbstvertrauen ja - der 55-Jährige wünscht sich von den VfL-Profis beherztere Auftritte. "Ich finde, dass die Mannschaft trotz des guten Starts manchmal zu wenig Selbstbewusstsein demonstriert", bemängelte Schmadtke.

Die nächste Gelegenheit, dies zu ändern, haben die Wolfsburger gegen Gent. Es geht um die Tabellenführung in der Europa League - und gegen den negativen Trend.