12.11.2019 13:42 Uhr

Sané-Entdecker: Das haben Leroy und Özil gemeinsam

Leroy Sané (r.) soll auf dem Wunschzettel des FC Bayern stehen
Leroy Sané (r.) soll auf dem Wunschzettel des FC Bayern stehen

Als langjähriger U19-Trainer beim FC Schalke 04 hat Norbert Elgert zahlreiche Stars geformt. Unter anderem gehörten Mesut Özil und Julian Draxler zu seinen Schützlingen. Auch Leroy Sané, dessen Wechsel zum FC Bayern immer mehr Form annimmt, wurde von Elgert ausgebildet. 

"Leroy war nicht zu übersehen", erinnert sich Elgert im Fußball-Podcast "kicker meets DAZN". "Sein Auftreten war durchaus selbstbewusst. Nach dem B-Jugend-Training kam er häufig bei uns vorbei und hat sich sehr viele Trainingseinheiten der U19 angesehen. So kamen wir ins Gespräch. Er hatte großes Interesse am Fußball, aber auch daran, wie es später einmal weitergeht."

Sané, der den Großteil seiner Jugendzeit in der "Knappenschmiede" des FC Schalke verbrachte, wechselte 2013 in die U19 der Königsblauen. Dass er bereits im Jahr darauf sein Profidebüt für S04 gab, kam für Elgert nicht überraschend: "Als er bei uns in der U19 Spieler war, stand er häufig bei den Profis am Trainingsplatz: 'Schaut her, hier bin ich. Hier komme ich irgendwann mal hin und jetzt schaue ich mir mal an, was ich dafür tun muss.'"

Im Sommer 2016 wechselte der damals 20-Jährige dann für 50 Millionen Euro zu Manchester City. Mit den Citizens ist der Angreifer 2018 und 2019 englischer Meister geworden und unter Coach Pep Guardiola zum Weltklasse-Spieler gereift. "Leroy hat im Spiel gegen den Ball unter Pep nochmal einen Riesenschritt gemacht", analysiert Elgert: "Er ist sicherlich einer derjenigen, denen beim DFB die Zukunft gehört."

Sanés Körpersprache führt zu Missverständnissen

Die Vergangenheit beim DFB sah für den 21-fachen Nationalspieler hingegen nicht immer rosig aus. Als er von Bundestrainer Joachim Löw nicht in den Kader für die Fußball Weltmeisterschaft 2018 berufen wurde, häufte sich die Kritik am Auftreten des Youngsters auf.

Zu Unrecht, wie Jugendcoach Elgert findet: "Leroy wird aufgrund seiner Körpersprache häufig falsch eingeschätzt, ähnlich wie es bei Mesut Özil der Fall ist. Man kann Körpersprache unterschiedlich interpretieren. Wenn ich mit verschränkten Armen vor Ihnen sitze, kann das eine riesengroße Distanz bedeuten oder aber eine Lockerheit. Das war bei Leroy auch der Fall. Er war sehr selbstbewusst, aber keineswegs negativ."

Mittlerweile gehört Sané fest zum Aufgebot von Löw, fällt seit August jedoch mit einem Kreuzbandriss aus. Die Verletzung hat wohl auch einen Wechsel zum FC Bayern im Sommer 2019 verhindert. Der deutsche Rekordmeister arbeitet aber offenbar nach wie vor an einer Verpflichtung des 23-Jährigen.