18.11.2019 10:10 Uhr

Salihamidzic-Kritiker rudert zurück

Hasan Salihamidzic musste sich bei der JHV des FC Bayern Kritik gefallen lassen
Hasan Salihamidzic musste sich bei der JHV des FC Bayern Kritik gefallen lassen

Bei der Jahreshauptversammlung des FC Bayern München wurde Sportdirektor Hasan Salihamidzic von einem Fan an den Pranger gestellt. Nun ruderte der Kritiker zurück.

"Ich würde die Rede heute nicht mehr so halten", sagte Markus Müller zur "Bild" und erklärte: "Die Kürze der Zeit und die Tatsache, dass ich so viel wie möglich sagen wollte, haben dazu geführt, dass meine Worte als persönlicher Angriff rüberkamen. Ich möchte mich bei Hasan dafür entschuldigen." Als geeigneten Mann für eine derart wichtige Position beim FC Bayern sieht der Fan Salihamidzic allerdings nach wie vor nicht.

Bei der JHV hatte Müller in seiner Rede harsche Kritik an Salihamidzic und dessen Rolle in der zurückliegenden Sommer-Transferperiode geäußert. "Ich möchte nicht sagen, dass es eine Farce war, aber es kommt dem Ganzen schon sehr nahe."

Der FC Bayern brauche einen Sportvorstand, der "alleine durch seine Aura Aufbruchstimmung erzeugt und nicht in irgendwelchen zweitklassigen TV-Shows verteidigt werden muss", bezog sich das Bayern-Mitglied zudem auf den viel diskutierten Anruf von Ex-Präsident Uli Hoeneß im "Doppelpass" am letzten Wochenende.

Rummenigge und Hoeneß verteidigen Salihamidzic

Auch die Außendarstellung von Salihamidzic kam in der Wortmeldung nicht gut weg. Der Klub solle dem 42-jährigen Bosnier ein "Rhetoriktraining" verordnen, forderte Müller.

Daraufhin stärkte Karl-Heinz Rummenigge Salihamidzic den Rücken. Der Vorstandsvorsitzende bat um einen sensibleren Umgang mit dem Ex-Profi. Die Kritik am Noch-Sportdirektor sei "nicht seriös und fair. Keiner, der sich in sozialen Medien über ihn auskotzt, kennt ihn. Kennen tun ihn nur die, die tagtäglich mit ihm zusammenarbeiten. Er hat nur Wohl und Wehe des FC Bayern im Sinn und damit auch den Erfolg."

Hoeneß legte den Kritikern nahe: "Wenn es 20, 30, 50 sind, die so unzufrieden sind mit dem FC Bayern, weil sie da gar nicht weiterkommen, dann bleibt doch zu Hause und gebt eure Mitgliedschaft zurück."

"Ich werde garantiert nicht austreten. Der FC Bayern ist in meinem Herzen", konterte Müller gegenüber der "Bild": "Wir leben Gott sei Dank in einem Land, in dem freie Meinungsäußerung erlaubt ist. Dann sollte man als demokratischer Verein auch andere Meinungen akzeptieren."