19.11.2019 14:30 Uhr

Ismaik holt zum Rundumschlag aus: "Eine Schande für 1860"

Hasan Ismaik (re.) hat zum Rundumschlag angesetzt
Hasan Ismaik (re.) hat zum Rundumschlag angesetzt

Investor Hasan Ismaik hat zum Rundumschlag gegen große Teile des TSV 1860 München ausgeholt, das Aus von Daniel Bierofka kritisiert und außerdem gegen Präsident Robert Reisinger geschossen.

"Ich habe Bierofka und seine Arbeit bewundert, ihn unterstützt – als Mehrheitsgesellschafter und als Fan. Wie kann man das als Ausnutzen eigener Interessen bezeichnen? Wann habe ich je von ihm verlangt, dass er für mich oder meine Ansichten spricht? Noch nie", erklärte Ismaik, als er von der "Münchner Abendzeitung" darauf angesprochen wurde, dass er Bierofka möglicherweise als Spielball genutzt habe.

"Ich stand auch nicht dauernd mit ihm in Kontakt. Ich habe ihn ein paar Mal getroffen, ihn dazu ermutigt, nicht aufzugeben", verriet der Investor und fügte an: "Dass er hingeworfen hat, ist eine Schande für 1860. Reisinger ist ein Aufstiegspräsident – wegen Bierofka."

Dass Bierofka für Reisinger auf der Mitgliederversammlung 2017 eine große Starthilfe gewesen ist, habe er "in seinem Verfolgungswahn womöglich vergessen", mutmaßte der 43-Jährige. 

Ismaik: Reisinger hat verpasst, 1860 München zu einen

Dass er so viel gegen den Boss der Löwen austeilt, begründete Ismaik folgendermaßen: "Sobald man das Amt des Präsidenten annimmt, muss man mit Kritik umgehen können. Die Aufgabe eines Vereinsoberhauptes sollte es doch sein, die Leute einzufangen, 1860 zu einen." Diesen Beweis sei Reisinger bis heute schuldig geblieben.

Ismaik selbst, der unter Teilen der Anhänger kritisch gesehen wird, wehrte sich gegen Vorwürfe, dass er selbst nicht immer um Einheit bemüht sei. "Ich bin ein sehr direkter Mensch und werde deshalb manchmal falsch verstanden. Aber das kann ich widerlegen. Ich habe mich immer darum bemüht, den Kontakt zu allen Fans zu pflegen." Unter anderem habe er dafür gesorgt, dass die Ultras im Jahr 2017 wieder ins Stadion kamen.

Auch Gerüchte um eine mögliche Insolvenz wies der 43-Jährige ab. "Man nimmt dieses Gespenst immer wieder in die Hand, wenn man es braucht. Es wird viel geredet, dass es einen neuen teuflischen Plan gibt."

Er habe keine konkreten Anzeichen. "Aber falls nötig, werde ich es zu verhindern wissen", versprach der Investor und fügte an: "Man kennt ja die finanzielle Lage, ich kenne meine finanzielle Verpflichtungen – und werde ihnen nachkommen."

Im Folgenden würde es jedoch wahrscheinlich einen langen Rechtsstreit geben, der für 1860 nur schädlich wäre, vermutete Ismaik. "Macht das alles einen Sinn? Vielleicht wäre es ja sogar gut, denn dann würden die Pläne meiner Gegner endlich ans Licht kommen", so der Jordanier.