01.12.2019 07:06 Uhr

Bei Austria keimt nach Kantersieg Hoffnung auf

Premierentorschütze Benedikt Pichler
Premierentorschütze Benedikt Pichler

Die Austria darf wieder hoffen. Der unerwartet klare 5:0-Heimsieg gegen Hartberg im "Spiel der letzten Chance" um den Sprung in die Meistergruppe ließ auch so manches Fanherz höherschlagen. "Rapid wir kommen" hallte es Samstagabend im Finish der Partie zaghaft von den Rängen. Eine Woche vor dem großen Wiener Derby empfahl sich vor allem die junge Garde der Violetten.

Der Bundesliga-Premierentorschütze Benedikt Pichler wusste bei seinem ersten Einsatz von Beginn ebenso zu überzeugen wie Dominik Fitz und Manprit Sarkaria. "Benni hat gezeigt, wie gefährlich er sein kann mit seiner Schnelligkeit und Wucht. Die beiden anderen haben auch ein tolles Spiel gemacht", meinte Trainer Christian Ilzer. Er durfte den Heimsieg genießen. "Wir sind in einen Flow gekommen, das ist uns dieser Saison noch nicht so oft geglückt", wusste Ilzer.

Gegen schwache Hartberger, bei denen laut Stürmer Dario Tadić "von der ersten Minute an von vorne bis hinten alles gefehlt hat", schoss die Austria den höchsten Heimsieg seit fast einem Jahr heraus. Christoph Monschein traf dreimal, der Top-Angreifer der Violetten konnte danach selbst nicht sagen, warum es an diesem Tag so gut klappte. "Es hat sehr viel Spaß gemacht", merkte der 13-fache Saisontorschütze an. Auf der Osttribüne schmollte indes der harte Kern der Anhängerschaft im Disput mit der Vereinsspitze weiter.

Einer, der sich über die aufflackernde Zuneigung der übrigen Fans freute, war Pichler. Der 22-Jährige war im Sommer von Austria Klagenfurt nach Wien übersiedelt. "Dass die Fans so mitgefiebert haben, habe ich so noch nicht erlebt", meinte der bisher zumeist bei den Young Violets in der 2. Liga eingesetzte Salzburger. "Jeder hat gesehen, was möglich ist. Wir haben gezeigt, dass man uns nicht abschreiben soll. Aber jetzt müssen wir Spiel für Spiel Gas geben", sagte Pichler, der sich berechtigte Hoffnungen machen darf, auch kommenden Sonntag in Hütteldorf von Beginn an einzulaufen.

Auch beim Erzrivalen zählt für die Austria nur ein Erfolg. Hartberg liegt nun fünf Zähler vor den Favoritnern und hat daheim St. Pölten zu Gast. "Uns bringen nur Siege nach oben, auch wenn das Programm nicht einfach ist", meinte Ilzer. Nach Rapid wartet noch das Heimspiel gegen den WAC, ehe es in die Winterpause geht. In den vier abschließenden Runden im Grunddurchgang im Frühjahr geht es für die Austria dann u.a. daheim gegen Salzburg und auswärts gegen Sturm Graz. Ilzer sprach von einer "Minimalchance", die er mit seinem Team in Angriff nehmen wolle.

Tadić und die Tetschn

Und Hartberg? "Vielleicht ist es gar nicht so schlecht, dass wir eine Tetschn bekommen haben", meinte Tadić. Fünf Tore hatten die Oststeirer im Verlauf der Bundesliga-Saison bisher nur von Salzburg (2:7) eingeschenkt bekommen. Trainer Markus Schopp wollte die Partie nüchtern analysieren. "Wir müssen uns schnell abputzen. Es war eines von 22 Spielen (im Grunddurchgang, Anm.), das wir zurecht verloren haben", sagte der Ex-Internationale.

Schopp ortete eine gewisse Fehleinschätzung vom einen oder anderen seiner Spieler. "Als TSV Hartberg darf man nicht zur Austria fahren und sich anstecken lassen, dass man in der Favoritenrolle ist. Da kann man als Trainer die ganze Woche darauf hinweisen, dass das nicht der Fall ist. Der eine oder andere ist damit nicht so umgegangen wie erhofft", monierte er. Hartberg spielt im Grunddurchgang noch gegen Salzburg, den WAC, Rapid und den LASK, ehe zum Abschluss die WSG Tirol wartet.

apa