01.12.2019 12:39 Uhr

1. FC Nürnberg am Abgrund: "Die Situation ist echt ernst"

Auch unter Jens Keller gelang dem 1. FC Nürnberg bisher nicht die Trendwende
Auch unter Jens Keller gelang dem 1. FC Nürnberg bisher nicht die Trendwende

Die Lage beim 1. FC Nürnberg wird immer bedrohlicher, auch unter dem neuen Trainer Jens Keller gelingt keine Trendwende.

Mit gesenkten Köpfen standen die Club-Profis in ihren weißen Weihnachtstrikots vor der Fankurve und ließen die ganze Wut der Anhänger über sich ergehen.

"Wenn man so eine Leistung bringt, dann muss man sich auch was anhören", sagte Nürnbergs frustrierter Trainer Jens Keller und brachte Verständnis für die miserable Stimmung rund um den 1. FCN auf.

Nach dem blamablen 0:2 (0:1) gegen das bisherige Zweitliga-Schlusslicht SV Wehen Wiesbaden, nun schon sieben Spielen ohne Sieg und dem Absturz auf den Relegationsplatz spitzt sich die Lage beim ambitionierten Traditionsverein immer mehr zu.

Längst muss der neunmalige deutsche Meister in der Tabelle nach unten blicken, das hehre Ziel Wiederaufstieg ist meilenweit entfernt.

Auch unter Keller, der vor knapp drei Wochen das Amt des glücklosen Damir Canadi übernahm, gelang dem Club bisher nicht die erhoffte und dringend benötigte Trendwende: Erst gab es die Nullnummer im prestigeträchtigen Frankenderby in Fürth und nun den fußballerischen Offenbarungseid gegen Wehen.

Situation beim FCN "bitter und absolut scheiße"

"Wir brauchen nichts schönreden. Das ist einfach bitter und absolut scheiße", sagte Johannes Geis in drastischen Worten. "Vielleicht", fügte der Mittelfeldmann an, "ist der Kopf nicht frei. Irgendwas fehlt auf alle Fälle." Gegen den Zweitliga-Neuling fehlte den indisponierten Nürnbergern eigentlich alles.

"Ich habe die Aggressivität vermisst. Unser Spiel war in vielen Bereichen viel zu fehlerhaft. Beim ersten Tor haben wir nicht gemeinsam verteidigt, beim zweiten trifft natürlich unser Torwart (Felix Dornebusch/Anm.d.Red.) eine falsche Entscheidung", gestand der 49-jährige Keller mit finsterem Blick ein. Manuel Schäffler (4.) und Daniel Kyereh (48.) mit einem sehenswerten Heber hatten so leichtes Spiel.

Der Druck auf Keller, aber auch auf Sportvorstand Robert Palikuca, der den Umbruch im Sommer nach dem Abstieg vollzogen hatte, wird nun immer größer - und die Aufgaben nicht leichter.

Am Montag in einer Woche (9.12.) steht das schwere Auswärtsspiel bei Mitabsteiger VfB Stuttgart auf dem Programm. "Wir müssen uns als Team aus der Situation rausziehen", sagte Linksverteidiger Tim Handwerker: "Die Situation ist echt ernst."