03.12.2019 18:06 Uhr

Rassismusdebatte: Serie-A-Boss gerät in die Schlagzeilen

In den italienischen Stadien fallen Zuschauergruppen immer wieder durch rassistische Äußerungen auf
In den italienischen Stadien fallen Zuschauergruppen immer wieder durch rassistische Äußerungen auf

In der Rassismusdebatte im italienischen Profifußball ist jetzt Serie-A-Direktor Luigi De Siervo in die Schlagzeilen geraten.

Die Zeitung "La Repubblica" veröffentlichte auf ihrer Internetseite einen Audio-Mitschnitt, auf dem De Siervo vorschlägt, die Mikrofone im Stadion abzuschalten, sollten Fans rassistische Gesänge anstimmen. Die rassistischen Sprechchöre wären dann nicht im Fernsehen zu hören.

Der Zeitung zufolge wurden die Äußerungen anscheinend heimlich bei einem Treffen hochrangiger Vertreter der Serie A im September aufgezeichnet. De Siervo gab laut "Repubblica" zu, dass es sich um seine Stimme handele. Er kündigte rechtliche Schritte an, sagte aber nicht, gegen wen.

In den italienischen Stadien werden dunkelhäutige Spieler immer wieder mit rassistischen Chören und Affenlauten beleidigt. Häufige Zielscheibe sind die Stürmer Mario Balotelli (Brescia Calcio) und Romelu Lukaku (Inter Mailand).

Anfang November kam es im Stadion von Hellas Verona beim Heimspiel gegen Brescia zu einem Eklat, als Balotelli während eines Angriffs den Ball stoppte, ihn in die Hände nahm und in Richtung eines Fanblocks der Gastgeber schoss.