04.12.2019 09:06 Uhr

Streit um Pyro-Pläne des HSV eskaliert

HSV plant Pyro-Shows, DFB und DFL widersetzen sich
HSV plant Pyro-Shows, DFB und DFL widersetzen sich

Heftiger Gegenwind für die Pläne des Hamburger SV, in der Rückrunde bei einem Zweitliga-Heimspiel im Volksparkstadion kontrolliert Pyro-Technik abzubrennen.

Wie "Sport Bild" berichtet, wollen die Spitzen von DFB und DFL den HSV von der Idee abbringen. Die Begründung: Das Vorhaben komme angesichts der aktuelle Debatte um die Übernahme der Polizeikosten in Bremen sowie der anhaltenden Problematik durch das illegale Abbrennen von Pyro-Technik in den deutschen Stadien zur falschen Zeit.

Die Hanseaten wollen die Pläne dennoch in die Tat umsetzen, berufen sich auf die in den DFB-Statuten vorgesehene Ausnahmegenehmigung vom Pyro-Verbot. Doch gilt diese für ein "normales" Spiel der 2. Bundesliga überhaupt?

"Die sportpolitische Ausrichtung der Verbände (DFB und DFL, Anm. d. Red.) geht aktuell dahin, Pyrotechnik bei besonderen, einmaligen Ereignissen als Ausnahme zuzulassen. Grundvoraussetzung dafür ist jedoch natürlich, dass bereits alle notwendigen behördlichen Genehmigungen vorliegen", teilte der DFB gegenüber "Sport Bild" auf Anfrage mit.

Bereits in der vergangenen Saison, so das Magazin, habe der HSV beim Bezirksamt Hamburg sowie Feuerwehr und Polizei eine Genehmigung für das Zünden von Pyro-Technik für die Spiele gegen den 1. FC Magdeburg und den FC Ingolstadt beantragt.


Mehr dazu: HSV plant offenbar eigene Pyro-Shows


"Sportpolitische Dimension" der Pyro-Debatte

Für die Partie gegen die Schanzer am 33. Spieltag stellten die Rothosen sogar einen Folgeantrag beim DFB. "Allerdings waren die vom Verein eingereichten Unterlagen unvollständig. Der DFB hat den Verein darauf aufmerksam gemacht, dennoch wurden die fehlenden Unterlagen nicht nachgereicht." 

Hintergrund: Da der HSV noch mitten im Aufstiegskampf steckte, wollten die Verantwortlichen den Fokus auf das Sportliche legen und ließen die Sache im Sande verlaufen.

Beim neuerlichen Vorstoß des einstigen Bundesliga-Dinos ist eine gütliche Einigung nicht in Sicht. Die Diskussion habe "letztlich auch eine sehr sportpolitische Dimension, die berücksichtigt werden sollte", heißt es in einer E-Mail von Hendrik Große Lefert, Leiter der DFB-Kommission Prävention, Sicherheit und Fußballkultur, an den HSV.