06.12.2019 16:57 Uhr

"Gladbach kann dem FC Bayern richtig weh tun"

Wer gewinnt das Spitzenspiel? Gladbach oder der FC Bayern?
Wer gewinnt das Spitzenspiel? Gladbach oder der FC Bayern?

Am Samstag empfängt Borussia Mönchengladbach den FC Bayern München zum Spitzenspiel der Fußball-Bundesliga. Schlägt der Überraschungs-Tabellenführer den Rekordmeister? Oder rückt der FC Bayern in Gladbach die Machtverhältnisse wieder gerade? Zwei Redakteure, zwei Meinungen.

Tobias Knoop: "Gladbach kann dem FC Bayern richtig weh tun"

Nicht von ungefähr erinnert mich der aktuelle Gladbacher Lauf ein wenig an Borussia Dortmund in den Anfangsjahren unter Jürgen Klopp.

Ein junges, dynamisches Team, das frei von (zu großen) Erwartungen befreit aufspielt. Ein Trainer, der nicht nur Fachwissen beweist und sein Team mitreißt, sondern auch abseits des Platzes mit seiner sympathischen, erfrischenden Art punktet. Und dahinter natürlich seit Jahren Mastermind Max Eberl, zweifellos einer der besten Manager der Bundesliga.

Auf der anderen Seite haben die Münchner nach dem Rauswurf von Niko Kovac zwar wieder Fahrt aufgenommen. Die Niederlage gegen Bayer Leverkusen zeigte trotz aller Überlegenheit des Rekordmeisters aber, dass unter Hansi Flick längst nicht alles Gold ist, was glänzt.

Und bei allem Respekt: Bei der Siegesserie vor dem Leverkusen-Spiel mit 16:0 Toren in vier Partien waren die Gegner Olympiakos Piräus, Fortuna Düsseldorf und Roter Stern Belgrad sowie ein desolater BVB.

Konterstärke, frühes Pressing, eiskalte Chancenverwertung: All das zählt zu den Gladbacher Stärken - und gleichzeitig den Eigenschaften, die dem amtierenden Double-Sieger bei einem Gegner überhaupt nicht schmecken.

Die Konsequenz: Gladbach kann dem FC Bayern richtig weh tun. Und wird das Spitzenspiel gewinnen.

Heiko Lütkehus: "Münchner nicht mehr zu stoppen - auch nicht von Gladbach!"

Einspruch, Euer Ehren! Zwar steht völlig außer Frage, dass der Gladbacher Höhenflug viel mehr als nur eine Momentaufnahme ist, doch um dem FC Bayern wirklich gefährlich zu werden, reicht das Gebotene noch nicht.

Hansi Flick wird seine Lehren aus dem Leverkusen-Spiel ziehen und der Mannschaft eine bessere Konterabsicherung ins Stammbuch schreiben. Klappt das, können die Fohlen mit dem Rekordmeister nicht mehr Schritt halten.

Sicher versprühen Matthias Ginter, Denis Zakaria und Marcus Thuram internationales Flair, Weltklasse-Niveau aber (noch) nicht. Ganz anders die Bayern, die, allen Schwankungen zum Trotz, um den Champions-League-Titel mitspielen dürften.

Hinzu kommt, dass Robert Lewandowski und Co. mit jeder Menge Wut im Bauch an den Niederrhein reisen. Beim unglücklichen 1:2 gegen Bayer war das gegnerische Tor wie vernagelt, allein drei Mal verhinderten Pfosten und Latte weitere Treffer. Derartigen Dusel sollte Gladbach auf keinen Fall erwarten.

Konterstärke und frühes Pressing zählen neuerdings auch zum Repertoire des Flick'schen FC Bayern. Kommt nun noch die entsprechende Chancenverwertung hinzu, sind die Münchner nicht mehr zu stoppen - auch nicht von Gladbach!