11.12.2019 12:28 Uhr

Exklusiv: Guti räumt Differenzen mit Real-Bossen ein

Machte für Real Madrid über 500 Pflichtspiele: José María Gutiérrez Hernández
Machte für Real Madrid über 500 Pflichtspiele: José María Gutiérrez Hernández

15 Jahre stand José María Gutiérrez Hernández, genannt Guti, für Real Madrid auf dem Rasen. Später betreute er zwischen 2016 und 2018 den Nachwuchs der Königlichen, ehe er dem Klub den Rücken kehrte. Im Interview mit unserem Medienpartner LaLiga räumte der heute 43-Jährige Differenzen mit den Verantwortlichen der Königlichen ein.

"Es gab lange Zeit so etwas wie eine Barriere, damit ich nicht Trainer der Jugendmannschaft von Real Madrid werde. Bis Víctor Fernández (von 2015 bis 2017 Jugendkoordinator bei Real Madrid, Anm. d. Red.) kam, der Vertrauen in mich setzte und mir ein Team gab", erklärte Guti, mittlerweile Cheftrainer beim Zweitligisten UD Almería.

Als Fernández ging, sei aber auch für den einstigen Mittelfeldstar von Real Madrid die "Etappe zu Ende gegangen". So kam der Entschluss, "ebenfalls zu gehen". Kurze Zeit später schloss er sich dem türkischen Spitzenklub Besiktas als Co-Trainer an.

Warum es bei Real Madrid (noch) nicht für einen langfristigen Trainerjob reichte, liege auch an den dortigen Verantwortlichen, so Guti weiter: "Es gibt Leute im Klub, die vor dir immer andere Trainer auf dem Posten sehen. Ich kann damit aber leben."

Guti übernahm Anfang November schließlich in Almería das Amt von Trainer Pedro Emanuel, der selbst nur drei Monate an der Seitenlinie stand. Gleichzeitig ist der 15-fache spanische Nationalspieler bereits der 14. Trainer binnen fünf Jahren beim Klub aus dem Süden Spaniens. Nun soll Guti mit Almería große Ziele erreichen. 

Guti lobt Almería-Investor

"Ich denke, dass wir alle ehrgeizig sein müssen, nicht nur der Trainer. Sowohl der Präsident als auch die Spieler wollen im nächsten Jahr in der ersten Liga spielen", verriet Guti: "Unser oberstes Ziel ist es daher, in diesem Jahr aufzusteigen." Unter dem neuen Coach ging noch keines der bislang fünf Spiele verloren, nach 19 Spieltagen rangiert der Klub mit drei Punkten Vorsprung auf Platz zwei.

Möglich machen soll dies auch Investor Turki Al-Sheikh, Chef des saudi-arabischen Fußballverbands, der seit August in Almería das Sagen hat. Dass sich nun auch der Zweitligist in den Händen eines fremden Geldgebers befindet, sei heutzutage "ganz natürlich", so Guti: "In allen europäischen Ligen sehen wir diese Entwicklung. Sie kommen hierher, weil sie den Fußball mögen und in den Fußball investieren wollen."

Somit könne der Investor seine "Sichtbarkeit steigern". Turki Al-Sheikh strenge "sich sehr an" und treibe "viele Dinge voran. Nicht nur im Klub, sondern auch in der Stadt. Ich denke, das ist für alle gut".