13.12.2019 11:55 Uhr

Gisdol fordert "Leidenschaft und Wille" im Derby

Markus Gisdol hat in Köln eine schwierige Aufgabe übernommen
Markus Gisdol hat in Köln eine schwierige Aufgabe übernommen

Fahrig, verunsichert, Tabellenletzter: Der 1. FC Köln taumelt durch die Bundesliga - ausgerechnet im Derby gegen Bayer Leverkusen soll ein erster Schritt aus der Krise gelingen.

Markus Gisdols Anforderungsprofil an seine Profis liest sich wie ein Einmaleins im Abstiegskampf. "Leidenschaft, Wille und Einsatz", fordert der Trainer des 1. FC Köln. Und dass Gisdol ausgerechnet in diesen Grundtugenden "Nachholbedarf" ausgemacht hat, ist vor dem Derby gegen Bayer Leverkusen am Samstagnachmittag durchaus alarmierend.

Beim ans Tabellenende gestürzten Aufsteiger weht kurz vor Weihnachten also nicht von ungefähr ein eisiger Wind. Gisdol und der neue Sport-Geschäftsführer Horst Heldt nehmen das Team in die Pflicht: Unter der Woche wurde der eigentlich freie Tag gestrichen und stattdessen trainiert.

"Wir müssen mit allen Mitteln versuchen, zurück in die Erfolgsspur zu kommen. Dafür sind Veränderungen notwendig", sagte Heldt. Gleichwohl sei es "wichtig, Optimismus zu verbreiten", betonte er: "Und das tue ich. Wir dürfen nicht immer nur das Negative sehen."

Allerdings ist auch wenig positiv momentan - beim jüngsten 0:2 bei Union Berlin wendeten sich sogar die sonst so treuen Anhänger von der Mannschaft ab. "Die Enttäuschung bei den Fans kann ich natürlich verstehen, ich wäre als Fan nicht anders", sagte Nationalspieler Jonas Hector: "Wir sind Tabellenletzter, also wenn es jetzt nicht Zeit wird, dann sind wir alle fehl am Platz. Das muss uns in der Mannschaft bewusst werden."

Angriff ist die beste Verteidigung - gilt das auch für Köln?

Nun soll ausgerechnet gegen den spielstarken Rivalen aus Leverkusen der erste Schritt aus der tiefen Krise gelingen. Ein kleiner Vorteil könnte sein, dass die Werkself am Mittwoch noch in der Champions League beim 0:2 gegen Juventus Turin massiv gefordert war.

"Wir machen uns keine Illusionen, dass sie körperlich geschwächt sind", sagte Gisdol und forderte ein mutiges Auftreten: "Wenn wir uns nur darauf beschränken zu verteidigen, haben wir nicht den Hauch einer Chance."

Acht Pünktchen hat der FC in den ersten 14 Spielen geholt, vor allem aber sind zwölf erzielte Tore viel zu wenig. Im Derby, glaubt Gisdol, ist Köln vor allem in der Defensive gefordert. "Wir wollen uns ins Spiel reinfighten und dürfen Leverkusen nicht ins Kombinationsspiel kommen lassen", sagt Gisdol: "Dazu brauchen wir aber auch eine breite Brust."

Gut möglich, dass der Trainer, der unter der Woche zwei Testspiele gegen die eigenen Amateure angesetzt hatte, personell wechseln wird. "Als Trainer mache ich mir ständig Gedanken über personelle Konsequenzen", sagte Gisdol.